Für einen Euro: Österreicher soll Karstadt retten

Für einen Euro: Österreicher soll Karstadt retten
Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen verhandelt mit Finanzgruppe des Tirolers René Benko.

Der Tiroler Unternehmer René Benko könnte Karstadt fast vollständig ins Reich seiner Signa-Gruppe holen. Laut Bild-Zeitung verhandelt Benko mit Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen über die Übernahme der Warenhaus-Kette.

Benko und sein Partner, der Diamantenhändler Beny Steinmetz, haben die Option, für einen symbolischen Euro 75,1 Prozent der angeschlagenen Karstadt-Stammgesellschaft zu übernehmen, sagen Insider. Von der Stammgesellschaft werden die verbleibenden 83 klassischen Warenhäuser betrieben. Ob Benko die Option zieht, ist offen. Signa-Sprecher Robert Leingruber: „Zu Gerüchten geben wir keine Stellungnahme ab.“

Die Filetstücke hat sich Benko längst gesichert. Zu seinem Imperium gehören zahlreiche Karstadt-Immobilien, das operative Geschäft der lukrativen Karstadt-Sports-Filialen sowie drei Luxus-Kaufhäuser, darunter das KaDeWe in Berlin.

Für einen Euro: Österreicher soll Karstadt retten
Medien spekulieren, dass der geplante Deal auch zum überraschenden Abgang von Karstadt-Chefin Eva-Lotta Sjöstedt geführt hat. Sie legte ihr Amt am Montag nach nur 155 Tagen zurück. „Wäre es so, hätte Sjöstedt das auch gesagt. Sie fand bei ihrem Abgang auch klare Worte für Berggruen“, sagt ein Vertrauter von Benko. Die Schwedin hatte ihren Rücktritt mit fehlender Unterstützung Berggruens für ihre Strategie und Investitionspläne begründet.

Die Sanierung lief jedenfalls bisher ins Leere. Das sagt selbst Berggruen, der die Kette 2010 um einen Euro aus der Insolvenz übernommen hat. Die sanierten Häuser würden um nichts besser funktionieren als jene, die nicht saniert wurden, meinte er unlängst.

Bilder: Benko mischt Luxusimmobilienmarkt auf

Kommentare