Paukenschlag bei Vamed-Übernahme: Porr und Strabag blasen gemeinsamen Kauf ab
Die Vamed Zentrale in Wien.
Zunächst war eine gemeinsame Gesellschaft zur Übernahme der Vamed geplant, nun geht man getrennte Wege: Der Baukonzern Porr übernimmt jetzt das Vamed-Projektgeschäft in Österreich und die über das Land verteilten Thermen. Die Strabag erwirbt von Fresenius vor allem die Betreibergesellschaft für das Wiener Allgemeine Krankenhaus (AKH). Dazu gehören auch die laufenden Bau- und Sanierungsprojekte beim AKH. Nicht nur mit Fresenius auch mit dem Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) gebe es diesbezüglich konstruktive Gespräche, hieß es von der Strabag.
Verkäufer ist der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius, der sich komplett von seiner bisherigen Österreich-Tochter Vamed trennen will. Durch die Aufspaltung in zwei getrennte Verkaufsschritte mit Porr und Strabag soll der Verkauf nun endlich abgeschlossen werden.
Die neue Vereinbarung steht noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen.
Der ursprünglich durch die gemeinsame Beteiligungsgesellschaft (mit der Porr) abgeschlossene Kaufvertrag mit Fresenius wurde "heute aufgehoben, da die Umsetzung nicht in der vorgesehenen Weise erfolgen konnte", teilte die Strabag mit. Die Verhandlungen konnten nicht im angestrebten Zeitplan abgeschlossen werden, hieß es.
Zu den Vamed-Thermen zählen in Österreich die "Vitality-World"-Thermen in Wien, Geinberg, Längenfeld, Kaprun, Laa und die St. Martins Therme in Frauenkirchen. Der Kaufpreis wird laut Porr einen symbolischen Euro betragen. Zusätzlich werde man die Gesellschaften noch entsprechend kapitalisieren, um Verbindlichkeiten auszugleichen, erklärte die Porr ihrerseits in einer Aussendung. Zusätzlich übernimmt die Porr auch das österreichische Projektentwicklungsgeschäft der Vamed. Dabei geht es um Beratungs- und Projektleistungen im Gesundheitsbereich.
Der bereits im Mai 2024 angekündigte Kauf der Vamed-Kerngesellschaft durch Porr und Strabag verzögerte sich wegen der fehlenden Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden. Unter anderem hat der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker Einspruch erhoben, wie der KURIER zuletzt berichtete.
Der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius will sich komplett von seiner Österreich-Tochter Vamed trennen. Im Februar wurde der Verkauf des internationalen Vamed-Projektgeschäfts Health Tech Engineering (HTE) an die Worldwide Hospitals Group (WWH) abgeschlossen.
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