TTIP: Viele Knackpunkte bei der Landwirtschaft

Zusätzliches Exportpotenzial für Wein aus Österreich.
EU und USA haben völlig unterschiedlichen Zugang bei Herkunftsbezeichnungen und Bio-Produkten.

Die heiklen Punkte werden zum Schluss geklärt. Die Landwirtschaft werde erst gegen Ende der Verhandlungen der EU mit den USA über das Freihandelsabkommen TTIP auf der Tagesordnung stehen, ist Landwirtschaftskammer-Präsident Hermann Schultes überzeugt. Da wird es dann ordentlich zur Sache gehen. Denn Amerikaner und Europäer haben einen völlig anderen Zugang. Bisher ist in wichtigen Fragen kein Kompromiss in Sicht.

Einer der "Knackpunkte", so Schultes, sind die in der EU geschützten Herkunftsbezeichnungen. Die Lebensmittelproduzenten in den USA setzen statt dessen auf Markenschutz. Jenseits des Atlantiks versteht niemand, warum etwa Tiroler Bergkäse geschützt werden soll.

Marktöffnung

Die US-Regierung ist nach wie vor gegen eine völlige Marktöffnung bei Milchprodukten. In den USA gilt Rohmilchkäse als eine gefährliche Substanz. Auch beim Abbau von Handelshemmnissen beim Weinexport spießt es sich. Auch da geht es um Herkunftsbezeichnungen.

Die EU möchte Importbeschränkungen für Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch sowie Getreide, Stärke, Zucker, Bioethanol und Biodiesel. Einige dieser Produkte sind in den USA um ein Drittel billiger als in Europa. Denkbar sind Import-Quoten, die im Laufe der Jahre langsam steigen.

Die USA weigern, sich Bioprodukte aus Europa anzuerkennen, weil es in den USA ein absolutes Antibiotika-Verbot in der Biolandwirtschaft gibt. In Europa dürfen in der Biolandwirtschaft kranke Tiere mit Antibiotika behandelt werden.

Gleichzeitig weigert sich die US-Regierung, Standards für den Tierschutz ins Freihandelsabkommen aufzunehmen. Die EU beharrt wiederum auf einem Importverbot von Hormon-Fleisch.

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