Österreich verbraucht bis Jahresende nur noch fossile Energie

Mehrere Schornsteine eines Kraftwerks vor blauem Himmel mit Wolken.
Energieagentur zeigt auf, dass Österreichs Versorgung mit erneuerbarer Energie auf das Jahr gerechnet nur bis 30. Mai reicht.

Zusammenfassung

  • Österreich hat rechnerisch alle erneuerbaren Energien bis Ende Mai verbraucht und ist nun bis Jahresende auf fossile Energien angewiesen.
  • Derzeit werden 41% des Energiebedarfs in Österreich aus erneuerbaren Quellen gedeckt, mit großen Unterschieden zwischen den Sektoren.
  • Der Ausbau erneuerbarer Energien zeigt Fortschritte, doch für Winterstrom und Flexibilität ist v. a. der Ausbau von Windkraft erforderlich.

Österreich hat bis heute, Freitag, rein rechnerisch alle im Land produzierte erneuerbare Energie verbraucht und verwendet demnach für den Rest des Jahres nur mehr fossile Energie

Tag der fossilen Abhängigkeit

Der 30. Mai wird damit heuer zum symbolischen "Tag der Abhängigkeit von Kohle, Öl und Erdgas", schreibt die Österreichische Energieagentur in einer Aussendung. In Österreich würden demnach 41 Prozent des Energiebedarfs derzeit aus erneuerbaren Quellen wie Wasser, Wind, Sonne und Biomasse gedeckt.

2024 fiel der "Tag der Abhängigkeit" auf den 3. Mai. Der 13. Mai war es 2023. Dass er nun auf den 30. Mai fällt, und somit einige Tage später erfolgt, kann als Zeichen des Fortschritts gesehen werden.

"Der heutige Stichtag macht sichtbar, wie groß unsere Abhängigkeit von fossilen Energien noch immer ist. Gleichzeitig sehen wir in einzelnen Bereichen deutliche Fortschritte - etwa beim Photovoltaik-Zubau", wird der Geschäftsführer der Energieagentur, Franz Angerer, in der Aussendung zitiert. 

Zwischen den verschiedenen Sektoren gäbe es aber große Unterschiede. Während die Erneuerbaren in der Stromproduktion 2023 bereits 88 Prozent ausgemacht hätten, seien es im Wärmebereich nur 40 Prozent und im Verkehr nur 13 Prozent gewesen.

Der Stromsektor zeige "wie schnell der Ausbau Wirkung zeigen kann". Allerdings sei besonders bei der Windkraft noch Raum nach oben - also bei der Technologie, die auch im Winter genügend erneuerbaren Strom liefern kann. 

Es brauche neben dem Ausbau aber auch "das passende System dazu: Netze, Speicher, Flexibilität", sagt Günter Pauritsch, Leiter des Centers Energiewirtschaft und Infrastruktur der Energieagentur. "Genau dafür muss das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) jetzt den Rahmen schaffen".

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