Formel-1-Prozess startet in München

Formel-1-Prozess startet in München
Gerhard Gribkowsky steht vor Gericht. Die BayernLB will 48 Millionen Euro von dem Ex-Vorstand.

Der frühere Risikovorstand der BayernLB, Gerhard Gribkowsky, hatte in seiner Amtszeit unter anderem die Aufgabe, Formel-1-Anteile, mit denen die Bank nichts anfangen konnte, zu einem möglichst guten Preis zu verkaufen. Zugefallen waren diese Anteile der Bank durch die Pleite des Medienunternehmers Leo Kirch, dessen größter Kreditgeber die BayernLB war.

Gribkowsky "schaffte" diese Aufgabe auch: Die Formel-1-Anteile gingen an den Finanzinvestor CVC. Allerdings soll Gribkowsky dabei im Sinne von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gehandelt haben. Und dafür Bestechungsgelder von 40 Millionen Dollar (28,9 Mio. Euro) kassiert haben. Verdacht auf Bestechlichkeit und Untreue - so lautet der Vorwurf. Seit 5. Jänner sitzt Gribkowsky deswegen in Untersuchungshaft, ab heute, Montag, steht er in München vor Gericht.

Geld zurück

Die BayernLB sieht sich laut Staatsanwaltschaft um 48 Millionen Euro geschädigt und will dieses Geld von ihrem Ex-Vorstand zurückhaben. Die Formel-1-Anteile hätten - ohne Schmierung - deutlich mehr einbringen können. Ecclestone ist einer von mehr als 40 Zeugen in diesem Prozess, er ist für den 9. und 10. November geladen. Gegen Ecclestone wird gesondert ermittelt.

Von Gribkowsky will die BayernLB, die ihren Manager 2008 rausgeworfen hatte, aber nicht nur die Formel-1-Millionen haben. Sie fordert von ihm - und anderen Ex-Vorständen - auch Schadenersatz für den Milliardenflop mit der Kärntner Hypo Alpe-Adria.

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