Flughafen Wien rüstet sich für Buchungs-Flaute
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VonKid MöchelIn den vergangenen Tagen ist das Passagieraufkommen am Flughafen Wien-Schwechat um neun bis zwölf Prozent gesunken. Die Asien-Flüge (Japan, Korea, Taiwan) verzeichnen einen Rückgang von 15 bis 30 Prozent. Die Rückgänge der Flüge nach Norditalien sind zudem ein mittleres Desaster und die China-Flüge ein Totalausfall.
Gestern, Montag, wollten die Flughafen-Vorstände Günther Ofner und Julian Jäger ihre Rekordbilanz für das Jahr 2019 präsentieren. Tatsächlich mussten sie ihre Risikovorsorge-Pläne in Sachen Coronavirus offenlegen. „Es ist offensichtlich, dass das Virus deutliche Auswirkungen auf den März und April haben wird“, sagt Flughafen-Vorstand Julian Jäger. „Wir hören von den Airlines, dass die Buchungen drastisch zurückgehen.“ Die Frage ist, ob diese Krise im Sommer noch anhalten wird.
„Wir werden hoffentlich in sechs bis acht Wochen mehr wissen“, fügt Vorstand Günther Ofner hinzu. Der Konzern schnürt nun vorsorglich ein Sparpaket samt Sozialplan für die Mitarbeiter. „Es geht jetzt darum, bestmöglich vorbereitet zu sein“, sagt Ofner. „Ein Sparpaket kann man nicht aus dem Ärmel schütteln“, meint Jäger. Es werden jetzt einmal alle Szenarien durchgespielt. Dazu gehört aber bereits, dass Mitarbeiter Urlaub abbauen, Überstunden reduziert werden und der Mitarbeiteraufbau für die starken Sommermonate eingebremst wird.
Weiterer Ausbau
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Doch der weitere Ausbau des Flughafens soll nicht tangiert werden. „Wir werden die Bauinvestitionen, die in Planung sind, durchführen“, sagt Ofner. Der Geldmittelfluss zeige, dass der Flughafen diese Investitionen aus eigener Kraft schultern kann. Er verfügt auch über 1,38 Milliarden Euro Eigenkapital.
Der modernisierte Terminal 2 geht Ende 2020 in Betrieb, der Ost-Pier wird um Shopping- und Gastronomieangebote erweitert und auch die Süderweiterung (11.000 Quadratmeter Shopping und Gastronomie) eröffnet 2023. Die Kostenlatte von 500 Millionen Euro wird dabei nicht überschritten. Im Mai wird schon der neue Office Park 4 (26.000 Quadratmeter Büro- und Eventflächen) eröffnet.
Indes bescherte der harte Wettbewerb unter den Billig-Airlines dem Flughafen Wien im Vorjahr ein Plus in Höhe von 17,1 Prozent bei den Passagieren. Wizz Air steigerte die Passagierzahlen um 368 Prozent auf 2,08 Millionen Reisende, Lauda um fast 348 Prozent auf 2,65 Millionen Passagiere. Aber auch die AUA konnte die Passagierzahlen um 6,4 Prozent auf 13,67 Millionen Personen erhöhen.
Der Umsatz des Flughafens Wien stieg 2019 um 7,2 Prozent auf 857,6 Millionen Euro, das Nettoergebnis um 15,7 Prozent auf 175,7 Millionen Euro.
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