Fluggepäck: Lithium-Ionen-Akkus teils verboten

Ein Bild, an das man sich gewöhnt hat: Mit Laptop im Flieger.
AUA-Sprecher: Neue Bestimmungen ab April betreffen nur Frachtgepäck.

Sie sind überal - etwa in Laptops und Smartphones: Lithium-Ionen-Akkus. Deren Transport wird nun neu geregelt. Ab Apil sind Lithium-Ionen-Akkus im Laderaum von Passagiermaschinen verboten. Das beschloss die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) am Montag im kanadischen Montreal. In die Kabine dürfen sie dem Beschluss zufolge aber weiterhin mitgenommen werden.

Explosions- und Brandgefahr

Fluggepäck: Lithium-Ionen-Akkus teils verboten
The burnt auxiliary power unit battery removed from a Japan Airlines Boeing 787 Dreamliner jet is seen in this picture provided by the U.S. National Transportation Safety Board (NTSB) and obtained by Reuters on January 15, 2013. The NTSB said on Monday it was analyzing the lithium-ion battery and burned wire bundles as part of its investigation into the January 7 fire aboard the airplane at Boston's Logan Airport. Both Japan and the U.S. have opened broad and open-ended investigations into the plane after a series of incidents that have raised safety concerns. REUTERS/U.S. National Transportation Safety Board/Handout (UNITED STATES - Tags: TRANSPORT POLITICS BUSINESS) ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. IT IS DISTRIBUTED, EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS
Hintergrund der Entscheidung der UN-Sonderorganisation sind Sorgen um eine Feuergefahr durch die Batterien. Erst kürzlich hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA gewarnt, dass Lithium-Ionen-Akkus im aufgegebenen Gepäck explodieren könnten. Tests ergaben demnach, dass die standardmäßig vorhandenen Feuerschutzanlagen in Passagierflugzeugen die dadurch ausgelösten Brände nicht löschen konnten.

Verbot gilt vorerst bis 2018

Der Beschluss der ICAO ist nicht bindend, die meisten Mitglieder folgen jedoch den Vorgaben der Behörde. Laut ICAO hatten sich Fluggesellschaften und Pilotenvereinigungen für ein Verbot des Akku-Transports ausgesprochen. Das Verbot soll vorerst bis 2018 gelten. Dann will die ICAO ein Maßnahmenpaket zum Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus beschließen.

Die Akkus waren vor einigen Jahren in die Schlagzeilen geraten, weil sich in Boeing-Maschinen verbaute Exemplare überhitzt hatten. Bei einem am Boden geparkten Flugzeug brach dadurch ein Feuer aus. Im Jänner 2013 wurden wegen der Probleme sämtliche Boeing 787 Dreamliner weltweit für mehrere Monate aus dem Verkehr gezogen.

Nur für Frachtgepäck

Austrian Airlines Sprecher Wilhelm Baldia wies gegenüber der APA ausdrücklich darauf hin, dass die neuen Bestimmungen nur für Frachtgepäck gelten. Für die Passagiere würde alles beim Alten bleiben. Kleine Akkus bis zu 100 Wattstunden Leistung, wie sie etwa in Handys, Tablets und Laptops verwendet werden, könnten weiterhin mit dem Gepäck aufgegeben werden, wenn sie im Gerät verbleiben. Ersatzakkus müssten jedoch mit in die Kabine. Akkus zwischen 100 und 160 Wattstunden muss man sich genehmigen lassen.

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