Flüssiggas-Tanks für Lkw als neue Hoffnung

Alu-Tank für Flüssiggas-Lkw: Verformbar, aber kaum zu brechen.
Die Salzburger Aluminium Group startet heuer die Serienproduktion für LKw-Flüssiggastanks.

Die Salzburger Aluminium Group (SAG), die in der Wirtschaftskrise 2008/’09 in schwere Turbulenzen geraten ist, setzt auf einen neuen Wachstumsmarkt: Nutzfahrzeuge, die statt mit Diesel mit verflüssigtem Erdgas (LNG) fahren. Genau dafür hat die SAG spezielle Tanks entwickelt, mit denen Diesel-Lkw auf LNG umgerüstet werden können.

"Wir haben die Krise genützt, um Forschung und Entwicklung zu intensivieren. Daraus entstand unter anderem der Flüssiggastank", sagt SAG-Sprecher Hannes Rest zum KURIER. Entwickelt wurde der Alu-Tank in Kooperation mit einem US-Nutzfahrzeugunternehmen, heuer startet die Serienproduktion. Alle Tanks würden derzeit in die USA geliefert – ein paar Hundert im laufenden Jahr, ein paar Tausend dann schon 2018, lautet der Plan des im Eigentum der Familie Exner-Wöhrer stehenden Unternehmens.

In Europa soll das Geschäft erst in etwa drei Jahren losgehen. 2015 hat die EU ein Pilotprojekt für Lkw mit LNG gestartet, bei dem SAG mitmacht. Erste Anfragen für die Herstellung von Prototypen gebe es aber auch schon aus Europa, erklärt Rest.

Dass die USA beim Thema LNG-Nutzfahrzeuge die Nase vorn haben, liegt an deren hoher Schiefergas-Produktion. Dieses Gas soll möglichst im Land verwertet werden. Diesel soll dagegen in den Hintergrund gedrängt werden, wie VW bitter zu spüren bekam.

Umwelt-Vorteil

Die SAG ist zuversichtlich, dass LNG früher oder später nicht nur in den USA, sondern auch in der EU und in China vermehrt eingesetzt wird. Denn strengere CO2-Vorschriften seien mit Diesel kaum mehr einzuhalten, mit LNG aber sehr wohl. "Bei der nächsten Verschärfung dieser Vorschrift, scheidet Diesel aus", glaubt Rest. Lkw, die mit LNG fahren, bräuchten zudem keine Partikelfilter und seien um vieles leichter, wenn sie auch beim Kauf noch etwas teurer seien.

Die SAG setzt im Bereich Motion 231 Millionen Euro um und beschäftigt weltweit 1089 Mitarbeiter, davon 350 in Österreich. Produziert wird in neun Werken in Europa, in Brasilien und Mexiko.

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