Flügellahme Engel: Victoria's Secret steckt in der Krise

Die Marke ist bei vielen Kundinnen nicht mehr angesagt, die Verkäufe gehen zurück.
Die amerikanische Modemarke trifft nicht mehr den Geschmack der Zeit und muss Filialen schließen.

Leicht geschürzte Models mit Engelflügeln auf den Laufstegen – so hat sich die US-Modemarke „Victoria’s Secret“ bisher gerne präsentiert. Und damit auch für viel Furore gesorgt. Für den Mutterkonzern L Brands hat sich die Dessous-Marke vom glamourösen und gewinnträchtigen Aushängeschild allerdings zum Problemfall entwickelt. Obwohl die US-Wirtschaft wirklich gut läuft und die Konsumausgaben boomen, ging bei Victoria’s Secret der Absatz auch im zweiten Quartal zurück. Die Lagerbestände wachsen. Auch Rabatte und Aktionen können den Absatz nicht ankurbeln. Die als Hoffnungsträger geltende Zweitmarke „Pink“ lieferte ebenfalls schwache Ergebnisse. Mutter L Brands musste mit einer Gewinnwarnung reagieren. Nach einem Kurssturz am Donnerstag fiel die Aktie am Freitag weiter zurück. Seit Jahresbeginn hat sie bereits mehr als die Hälfte ihres Wertes eingebüßt.

Andere Trends

Victoria’s Secret hat mit mehreren Problemen zu kämpfen. Die hohen Preise allein können nicht Schuld sein, andere teure Labels überleben auch prächtig. Laut Umfrage hat die Marke bei Frauen im Alter zwischen 18 und 49 Jahren massiv an Ansehen verloren, sprich ihr Geschmack wird nicht mehr getroffen. Pompös mit Magermodels ist out. Heute zieht eher der Trend zu schlichterer und sportlicher Wäsche. Auch die Produktqualität könnte ein Grund sein. Laut Umfrage ist die Kundenzufriedenheit seit 2016 stark zurückgegangen.

Der Konzern muss jetzt auf die Bremse steigen. In Nordamerika werden noch heuer 20 Läden geschlossen, kündigte der Konzern an.

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