Fleischskandale und kein Ende in Sicht

Fleischskandale und kein Ende in Sicht
Alle Jahre wieder: Die Herkunft verdorbener Waren ist oft nicht bekannt.

Ein Schlachthof in Polen ist der Auslöser des aktuellsten Fleischskandals. Es wurden heimlich kranke Tiere geschlachtet und das Fleisch in 13 EU-Länder exportiert. Es geht dabei um insgesamt 9,5 Tonnen. Österreich ist angeblich nicht betroffen.

2017 hat der sogenannte Gammelfleisch-Skandal die brasilianische Fleischindustrie in Verruf gebracht. Es wurde verdorbenes mit frischem Rindfleisch vermischt. Die EU hat daraufhin ein Importverbot für 21 brasilianische Lebensmittelkonzerne erlassen.

Hochwertige und hochpreisige Ware wie Steaks wurden nicht beanstandet. Da hätten die Konsumenten den Schwindel sofort bemerkt. Das verdorbene Fleisch wurde in verarbeiteten Produkten verkauft. Da gibt es keine Verpflichtung die Herkunft der Bestandteile anzugeben. Woher das Fleisch für die tiefgekühlte Lasagne kommt, weiß niemand. Die Lebensmittelindustrie hat bislang erfolgreich eine Deklarationspflicht für verarbeitete Produkte verhindert.

Verkauft in Österreich

Es ist wahrscheinlich, dass damals verarbeitetes Gammelfleisch aus Brasilien in Österreich verkauft wurde. Wobei auch die Konsumenten auch eine gewisse Mitverantwortung tragen. Billiger, billiger und noch billiger sorgt für Preisdruck und möglichst niedrige Produktionsstandards.

Immerhin hat die Mutter aller EU-Fleischskandale dafür gesorgt, dass die Herkunft von Frischfleisch (Rind, Schwein, Geflügel) angegeben werden muss. Im Laufe des BSE-Skandals, der von Großbritannien ausging, starben ab Ende der 80er Jahre mindestens 171 Menschen an den Folgen der Kreuzfeld-Jacob-Krankheit. Auslöser war mit BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie) infiziertes Rindfleisch. Da der Rindfleischkonsum damals massiv zurückgegangen war, wurde in der EU die verpflichtende Herkunftsangabe für Frischfleisch eingeführt.

Doch eine Deklarationspflicht nützt nichts, wenn die Angaben gefälscht werden. Vor sechs Jahren wurden entdeckt, dass für Tiefkühlkost, Soßen sowie Hackfleisch statt teurerem Rindfleisch billigeres Pferdefleisch verwendet wurde. Auch ein österreichischer Wurstproduzent wurde erwischt. Wobei zur Ehrenrettung der Pferdefleischhauer gesagt werden muss, dass hierzulande für Pferdefleisch strenge hygienische und veterinärmedizinische Vorgaben gelten.

Kommentare