Neu in der City: Promi-Winzer Hillinger

Neu in der City: Promi-Winzer Hillinger
Klasse und Masse: Neue Weinbar in der Wollzeile. Ende September soll eröffnet werden.

Noch herrscht totale Baustelle: Winzer Leo Hillinger besichtigt mit Architekten, Planern und seinem Geschäftsführer den neuen Standort in der Wollzeile 25. Ende September soll hier eröffnet werden – bis dahin will Hillinger Betondecken durch Glas ersetzen, das Portal zur Straße hin öffnen, eine Innenstadt-Bar und ein Weingeschäft schaffen, wo bisher ein Blumenladen war.

"Eine Imagesache"

Für den burgenländischen Winzer ist es die zweite Dependance in Wien. Seit November 2012 ist er bereits in The Mall in Wien-Mitte vertreten. Nun soll in der Wollzeile, auf halbem Weg zwischen Ring und Rotenturmstraße, ein Hillinger-Flaggschiff entstehen. Primäres Ziel: die Stärkung der Marke. „So eine Bar ist Imagesache“, sagt Hillinger. Wiewohl es für ihn auch ein gutes Geschäft sein soll. „Wir wollen aber keine Konkurrenz für die Händler werden“, sagt Leo Hillinger. Die Flasche Wein kostet deshalb den Ab-Hof-Preis plus 10 Euro Aufschlag.

Derzeit existiert das Hillinger Bar-Dreieck München, Kitzbühel und Wien. Seine Vision sind Bars und Shops auf der ganzen Welt.

Klein und verschuldet war der Betrieb, als er ihn von den Eltern übernahm. Heute bewirtschaftet Hillinger 55 Hektar Weingarten zwischen Rust und Jois, produziert 500.000 Flaschen Wein pro Jahr (60 Prozent Rot, 40 Prozent Weiß), beschäftigt 73 Mitarbeiter und liefert in 18 Länder. 50 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet er bereits im Ausland. „Die USA, Schweiz und China sind besonders stark. Auch Tschechien und die Slowakei sind aufstrebende Weinmärkte“, erklärt Hillinger.

Seine Weine sind gefragt, auch weil er seit fünf Jahren biologisch produziert: ohne chemische Spritzmittel und biotechnisch. Er verwendet Nützlinge, die Schädlinge fressen, und Pheromonfallen. Nachteil: „Wer so produziert, stößt an quantitative Grenzen“, sagt Hillinger.

Kooperationen

Auch abseits seines Stammbetriebs ist Leo Hillinger aktiv: Er kooperiert mit einem südafrikanischen Weinmacher, berät und produziert mit ihm gemeinsam die Cape-Hill-Linie. Dem Diskonter Hofer steht er als Berater zur Seite, liefert Know-how für eine Gruppe burgenländischer Winzer, die für den Konzern Wein produzieren. „In den Hofer-Weinen steckt mein Wissen, aber nicht mein Wein. So große Mengen könnte ich niemals liefern“, sagt Hillinger. Er will seine relative Größe betonen: andere Weingüter seien doppelt so groß, ihm werfe man Kommerz vor. Auch das ist ein Grund für die neue Bar: „Wir wollen zeigen, wer wir sind."

Kommentare