Fitch stuft Zypern um zwei Noten herab

(W, X, Y und) Z wie Zypern: Die südliche Nachbar Griechenlands stand 2014 fast vor der Pleite. Unter den strengen Auflagen der Troika gelang der Weg aus der Krise. 2015 steht das Land wieder solide da.
Dem pleitebedrohten Land macht die enge wirtschaftliche Verflechtung mit Griechenland zu schaffen. Eine weitere Herabstufung droht.

Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit des Euro-Krisenlandes Zypern um gleich zwei Stufen gesenkt. Die Bonitätsnote werde von "BB+" auf "BB-" reduziert, teilte Fitch am Mittwoch in London mit. Der Ausblick bleibt "negativ". Damit droht der Mittelmeerinsel eine weitere Herabstufung.

Fitch begründete die Herabstufung vor allem mit dem schwächeren makroökonomischen Umfeld. Die Wirtschaft werde im laufenden Jahr um mehr als zwei Prozent schrumpfen. Dies sei schlechter als noch im Juni erwartet. Die Rezession dürfte zudem bis ins Jahr 2014 hinein anhalten, erwartet Fitch. Die Entwicklung des Staatshaushalts habe die Erwartungen enttäuscht. Zudem sei die Unsicherheit über die Kosten der Bankenrekapitalisierung groß. Das Land leidet unter der engen Verflechtung seines Bankensektors mit dem Griechenlands.

Teure Verzögerung

Die Verzögerung bei der Aushandlung eines Hilfspakets mit der Geldgeber-Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) habe ebenfalls zu der Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen beigetragen und Zweifel am Reformwillen der Regierung geweckt. Fitch erwähnt hier die Reform des öffentlichen Sektors und die Korrektur von makroökonomischen Ungleichgewichten.

Die sehr schlechte Bewertung der Kreditwürdigkeit könnte die Finanzierung des Landes über die Märkte noch mehr erschweren. Die beiden anderen großen Ratingagenturen Standard & Poor's ("B") und Moody's ("B3") bewerten die Kreditwürdigkeit von Zypern allerdings noch schlechter als Fitch. Bei allen drei Agenturen wird von den Staaten der Eurozone nur Griechenland noch schlechter bewertet als Zypern.

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