Finanzombudsmann: Was sich KMU derzeit am häufigsten fragen

Finanzombudsmann: Was sich KMU derzeit am häufigsten fragen
Finanzexperte Zmuegg: Nur jene KMU, die ausreichend Liquiditätsreserven haben, werden die kommenden drei Jahre überleben

„Muss ich wirklich aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den nächsten drei Jahren Kapital von außen in mein Unternehmen zuführen? Wieviel wird das sein?“
Das sind die derzeit am häufigsten gestellten Fragen von KMU an die Experten vom Beratungsunternehmen Finanzombudsteam.
 
Während von den Wirtschaftsforschern Prognosen der Gesamtwirtschaft diskutiert werden und sich Interessensvertreter mit Forderungen betreffend Umsatzbelebung und Kostenentlastungen überschlagen, sind die meisten KMU bereits in der Realität angekommen. Und die lautet: Aufgrund von Inflation und Rezession wird für 70% der Unternehmen ein zusätzlicher Liquiditätsbedarf von 4% des Umsatzes entstehen, um Verluste zu finanzieren.

Ein Umsatzrückgang von im Schnitt 12% auf der einen Seiten, Kostentreiber Personal auf Basis von KV-Abschlüssen, Verdopplung des Zinsaufwandes und Erhöhung von Mieten und Energie auf der anderen Seite, stellen KMU vor eine fast nicht bewältigbare Herausforderung, um ihre Unternehmen in diese neue Realität zu führen.
 
„Um dies zu gewährleisten stellen unsere Kunden sich die Frage: woher nehme ich das Geld, um die zusätzliche Liquidität zu finanzieren, bis wieder Gewinne gemacht werden und glaube ich daran, dass ich nach dieser Durststrecke wieder Gewinne mache?“, so Zmuegg.

Banken haben wesentliche Rolle

„Entscheidende Bedeutung wird hierbei in den kommenden drei Jahren den regionalen Förderstellen wie etwa der WKBG zukommen. Denn ohne Sicherheiten werden Banken diese Finanzierungserfordernisse nicht zur Verfügung stellen. Während Private Capital rasant an Bedeutung gewinnt, schwindet die Verlässlichkeit von Banken für KMU. Dennoch werden Banken eine wesentliche Rolle auch in den nächsten drei Jahren spielen, um die Versorgung mit leistenbarer Liquidität zu gewährleisten“, so die Prognose von Zmuegg.
 
Keinen Illusionen dürfen sich KMU hingeben, wenn es um die Anforderungen geht, Kapital von Investoren und Banken zu erhalten. Bereits die letzten zwei Krisenjahre haben gezeigt, dass die Ansprüche an Dokumentation und Unterlagen immer stärker zu nimmt. Unternehmen, die nicht in der Lage sind, eine plausible Erfolgsstory zu erzählen und ihren USP Kapitalgebern zu verdeutlichen, bleiben immer wieder auf der Strecke.
 
„Während Privatinvestoren auch dann die Möglichkeit haben, frisches Kapital zur Verfügung zu stellen, wenn die URG-Kennzahlen nicht erfüllt sind, scheiden Banken hier aus. Das Problem ist, dass Kredite im Schnitt um die Hälfte billiger sind als Eigenkapital/Mezzaninfinanzierung“, so Zmuegg abschließend.

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