"Finanz im Dialog" – Schelling öffnet die Türen

Schelling will Türen offen halten.
Von der Budgetsanierung bis zum Standort - Experten und Top-Wirtschaftsleute diskutieren am KURIER-Podium brisante Themen.

Die Idee entstand eigentlich noch unter Michael Spindelegger, allerdings recht vage. Nachfolger Hans Jörg Schelling machte Tempo, ließ binnen kürzester Zeit ein Konzept ausarbeiten und umsetzen. Das Finanzministerium als offene Bühne für kontroversielle Diskussionen. Ein Forum, in dem brisante Themen, von der Budgetsanierung bis zu Standortfragen, offen diskutiert werden. Meinungsverschiedenheiten sind durchaus beabsichtigt.

Unter dem Motto "Finanz im Dialog" lädt Schelling im Dachfoyer des Ministeriums Experten, Interessensvertreter und Top-Wirtschaftsleute zum intellektuellen Schlagabtausch. Damit nicht wieder nur diejenigen diskutieren, die ohnehin dauernd auf Podiumsveranstaltungen miteinander plaudern, sollen internationale Gäste Inputs bringen. Und den Blickwinkel über den nationalen Tellerrand hinaus öffnen.

Schelling will auch neue Zielgruppen ansprechen, vor allem junge Menschen aus Finanz und Wirtschaft sollen mit im Publikum sitzen und mitreden können.

Bis April 2015 sind vorläufig sechs Veranstaltungen angesetzt. Heute, Dienstag, ist quasi Premiere mit dem Thema "Reformen und öffentliche Haushalte". Als Keynote-Speaker eröffnet der deutsche Ökonom Bert Rürup. Am Podium treten neben Schelling Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Industriellen-Präsident Georg Kapsch und Wifo-Chef Karl Aiginger an. KURIER-Karrieren-Chefin Sandra Baierl moderiert.

Rürup, einst Deutschlands einflussreichster Wirtschaftsforscher, präsidiert heute das Handelsblatt Research Institute in Düsseldorf. Dass er sich wirtschaftlich mit dem umstrittenen deutschen AWD-Gründer Carsten Maschmeyer einließ, sorgte für ein gewisses Erstaunen. Die gemeinsame Gesellschaft ist inzwischen jedoch liquidiert.

Bei Schelling tritt der Professor ohne Honorar auf und lässt sich nur die Spesen für Flug und Nächtigung abgelten. Die Ärztekammer dagegen, die Rürup vergangene Woche eingeladen hatte, musste Honorar bezahlen. Dafür referierte Rürup viel Kritisches über Österreichs Gesundheitswesen. Ganz sicher wird Rürup auch heute keine Beschönigungsrede halten.

"Finanz im Dialog" – Schelling öffnet die Türen
Daimler AG Chief Executive Dieter Zetsche pauses during the company's annual news conference in Stuttgart February 7, 2013. German automaker Daimler said it expected flat earnings this year as a persistently weak market and an ageing model line-up sap demand for its luxury cars and trucks until the second half. REUTERS/Michael Dalder (GERMANY - Tags: BUSINESS TRANSPORT HEADSHOT)
Spannend auch wird die nächste Dialog-Veranstaltung am 16. Oktober. Da soll ein Vorstandsvorsitzender eines großen deutschen Autobauers am Podium sitzen. Mit ein wenig Glück könnte es gelingen, Daimler-BossDieter Zetsche ins Dachgeschoß in der Himmelpfortgasse zu lotsen. In der Chefetage des Daimler-Konzerns (Mercedes) wurde schon angefragt, die Zusage von Zetsche steht allerdings noch aus.

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