FIA-Studie: Verkehrsabgaben höher als die Straßenerhaltungskosten
Der Weltautomobilverband FIA (Federation Internationale de l ́Automobile) hat bei einer Veranstaltung in Brüssel vorgerechnet, dass die Kostendeckung des Straßenverkehrs EU-weit bei 160 Prozent liegt. Der Automobilclub ÖAMTC sieht sich nun darin bestätigt, dass die Autofahrer mehr in die Straßeninfrastruktur einzahlen als für diese ausgegeben wird.
"Mit der aktuellen FIA-Studie wird dieses Ungleichgewicht nun erstmals für die gesamte EU belegt", erklärte ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold dazu am Dienstag in einer Aussendung. Und er ergänzte: "Notwendige Infrastrukturinvestitionen dürfen nicht als Alibibegriff herhalten, um Mehreinnahmen aus dem Verkehr zu lukrieren."
Allerdings beinhaltet die FIA-Rechnung nicht die externen Kosten des Verkehrs, also die Belastung der Allgemeinheit durch Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung, Staus und Unfälle. Während die Lkw-Maut in Österreich den Schadstoffausstoß und die Kilometerleistung berücksichtigt, ist die Höhe der Maut für Pkw (Vignette) unabhängig davon, wie viel das Auto ausstößt und wie viele Kilometer es im Jahr zurücklegt.
Laut FIA wurden in den damals 27 EU-Staaten im Jahr 2013 insgesamt 286,3 Mrd. Euro an Steuern, Abgaben und Mauten eingenommen, davon komme der überwiegende Teil mit 71 Prozent vom Pkw-Verkehr. Die Kosten der Straßen-Infrastruktur beliefen sich jedoch nur auf 178,4 Mrd. Euro.
In Österreich wiederum macht der Lkw-Verkehr den Großteil der Mauteinnahmen aus. 1,25 Mrd. Euro zahlten die Brummifahrer im Vorjahr, durch die Vignette kamen 449 Mio. Euro herein.
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