Faserhersteller Lenzing will offenbar rund 300 Jobs am Stammsitz streichen

Teilansicht des Chemiefaserwerks Lenzing
Sozialplan dürfte laut Betriebsrat bereits stehen. Grund für Personalabbau geringe Auslastung wegen Textilkrise.

Der Faserhersteller Lenzing AG plant anscheinend einen großen Jobabbau. Rund 300 Stellen könnten betroffen seien, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) am Freitag. Konzernbetriebsrat Josef Schernberger bestätigte einen bereits fertigen Sozialplan, der jedoch vom Vorstand noch nicht unterzeichnet worden sei, hieß es weiter. Grund für die Kündigungen scheint die geringe Auslastung - offenbar nur 60 Prozent - wegen der globalen Textilkrise zu sein.

Der Personalabbau soll am Stammsitz in Lenzing fünf Prozent von den 1.700 Arbeitern und 15 Prozent von den 1.500 Angestellten ausmachen. Über konkrete Zahlen sei bei dem Sozialplan nicht gesprochen worden, wird Schernberger in dem Bericht zitiert. Am Montag tagt der Vorstand, dort dürfte der Beschluss zur Unterfertigung des Sozialplans fallen. Vorher wolle sich das Management laut "OÖN" nicht zum möglichen Stellenabbau äußern.

Gewinneinbruch zum Halbjahr

Bereits bei der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen Anfang November hatte Lenzing einen Gewinneinbruch gemeldet und darauf mit einem Sparprogramm reagiert, das die Kosten um 70 Mio. Euro jährlich senken soll. "Wir erleben Verwerfungen an den Energie- und Rohstoffmärkten, die das Konsumklima belasten und unsere Sicht auf die kurz- bis mittelfristige Geschäftsentwicklung deutlich einschränken", erklärte Vorstandschef Stephan Sielaff den Sparkurs.

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