Facebook freundet sich mit Börse an

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Der Börsengang des Online-Netzwerks verspricht der spektakulärste seiner Art zu werden, aber der Erfolg ist ungewiss.

Mark Zuckerberg hat es so lange wie möglich hinausgezögert, doch nun ist es wohl so weit: Wie die New York Times berichtet, will der Facebook-Chef mit einem Börsengang fünf Milliarden Dollar (3,8 Mrd. Euro) einnehmen. Die Dokumente (ein so genanntes "S-1 Filing") reicht die US-Firma diese Woche ein, um alles Notwendige in die Wege zu leiten. Der Börseprospekt wurde bereits Mittwochabend veröffentlicht.   Facebook, dem ein Firmen-wert von bis zu 100 Milliarden Dollar nachgesagt wird, stapelt mit den angepeilten fünf Milliarden reichlich tief. Noch vor kurzem machten Gerüchte die Runde, dass Facebook zehn Prozent seiner Anteile für zehn Milliarden Dollar an der Börse verkaufen will.

Die folgende Bildergalerie zeigt, wie die Besitzanteile von Facebook derzeit verteilt sind:

Zu viele Teilhaber

Auf Online-Marktplätzen wie "SharesPost" oder "SecondMarket" werden Facebook-Anteile schon seit Jahren gehandelt. Ehemalige Mitarbeiter verkaufen dort an Privatinvestoren – aktuell bei einer Bewertung von etwa 84 Milliarden Dollar. Immer mehr Käufer wollen ein Stück des größten Internet-Phänomens der vergangenen Jahre besitzen, das selbst dem Riesen Google in Sachen Online-Werbung und Nutzerzahlen Konkurrenz macht.

Dieses Gerangel um Facebook-Anteile hat das Internet-Unternehmen letztendlich in Richtung Börsengang getrieben. Denn laut US-Gesetz müssen Firmen mit mehr als 500 Anteilseignern ihre Finanzdaten so offenlegen, wie es börsennotierte Unternehmen wie Apple oder Google in ihren Quartalszahlen tun. Facebook dürfte die magische Grenze Ende 2011 überschritten haben. Zwar müsste Zuckerberg seine 2004 gegründete Firma nicht zwingend an der Börse notieren – doch weil er ohnehin über die Finanzen Auskunft geben muss, dürfte er die Chance wohl gleich nutzen wollen.

Viel Risiko Dabei warten auf Facebook sowohl Chancen als auch Risiken: Dem großen Interesse an Facebook-Aktien stehen die eher schwachen Börsengänge von Internet-Firmen in der jüngeren Vergangenheit gegenüber. Sowohl der Facebook-Spiele-Anbieter Zynga als auch das Schnäppchen-Portal Groupon blieben hinter den Erwartungen zurück.

Prüfung

Bis Facebook-Aktien an der Börse gehandelt werden, dürften aber noch zwei bis drei Monate vergehen. Zuerst werden Experten prüfen, ob Facebook überhaupt stabile Einnahmen hat. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge soll Facebook in der ersten Jahreshälfte 2011 etwa 1,6 Milliarden Dollar Umsatz – bei einem Gewinn von 500 Millionen Dollar – eingenom-men haben. Insgesamt soll Facebook im Vorjahr etwa 3,8 Milliarden Dollar (vor allem mit Werbung) Umsatz gemacht haben. Ob das den etwa 25-fachen Firmenwert rechtfertigt, wird noch vielen Anlegern Kopfzerbrechen bereiten.

Viele Gewinner Jene, die bereits Facebook-Anteile besitzen, dürften auf einen Börsengang drängen: Accel Partners etwa hat sich 2005 um 12,5 Mio. Dollar zehn Prozent der Firma geschnappt – diese Anteile sind heute viele Milliarden wert. Vom Börsengang profitieren wird noch einer: die US-Bank Morgan Stanley. Sie begleitet Facebook beim Gang aufs Parkett und kassiert dafür etwa 2,5 Prozent Provision.

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