35 Mrd. an faulen Krediten in Österreichs Banken

Zentrale der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main
Die Europäische Zentralbank wird sechs österreichische Banken durchleuchten.

Im November 2014 soll die Europäische Zentralbank (EZB) die Aufsicht über Europas größte Banken übernehmen. Im Vorfeld durchleuchtet sie 128 Banken aus 18 Ländern – aus Österreich sind das die Bawag PSK, die Erste Group, die Raiffeisenlandesbanken Oberösterreich und Niederösterreich-Wien, die Raiffeisen Zentralbank (samt Raiffeisen International) und die teilverstaatlichte ÖVAG. Die Bank Austria wird mit ihrer Mutter Unicredit in Italien geprüft. Die Kärntner Hypo ist nicht auf der Liste, weil sie bereits in einem Abwicklungsprocedere steckt.

Einem Bericht des WirtschaftsBlatt zufolge haben Erste, RBI, ÖVAG, RLB-OÖ und Bawag gemeinsam 28 Milliarden Euro an faulen Krediten, die RLB-NÖ gebe den Stand ihres faulen Portfolios nicht bekannt. Die Bank Austria hat 6,4 Milliarden Euro kritische Kredite – ergibt zusammen knapp 35 Milliarden Euro.

Der größte Anteil an faulen Krediten entfällt nach Aufstellung des WirtschaftsBlatt auf die Erste Group mit 12,4 Milliarden Euro. In der Raiffeisenbank International (RBI) seien es 8,5 Milliarden Euro, in der teilverstaatlichten ÖVAG 3,8 Milliarden Euro, rund eine Milliarde davon in Rumänien. Für die Bawag kommt die Zeitung auf 1,2 Milliarden Euro, für die RLB Oberösterreich auf 2 Milliarden Euro. Die Quote notleidender Kredite unter den Instituten ist bei der RBI mit 10,3 Prozent am höchsten.

Von Stefan Pichler, Bankenexperte der WU Wien, kommt aber Entwarnung: "Die Zahl erschreckt mich nicht, weil darin auch Osteuropa enthalten ist.“

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