"Extreme Verdrängung" bei Schneeräumung und Hausbetreuung

"Extreme Verdrängung" bei Schneeräumung und Hausbetreuung
Allein in Wien gibt es 800 Gewerbeberechtigungen für den Winterdienst.

Immer mehr Klein- und Kleinstbetriebe drängen in den Bereich Hausbetreuung und Winterdienst. „Allein in Wien gibt es 800 Gewerbeberechtigungen für die Schneeräumung, es herrscht ein extremer Verdrängungswettbewerb“, berichtet Oliver Attensam, Geschäftsführer von Attensam, Österreichs Marktführer beim Winterservice.

Dieser Wettbewerb führe auch dazu, dass ein Gehweg nur abschnittsweise vom Schnee befreit ist, weil unterschiedliche Firmen zu unterschiedlichen Zeiten räumen. „Früher haben wir uns zeitlich abgesprochen, aber jetzt halten die Unternehmen diesbezüglich nicht mehr zusammen“, erzählt Attensam. Das auf Hausbetreuung spezialisierte Familienunternehmen erwirtschaftet 28 Prozent seines Umsatzes mit der Schneeräumung.

Schneemenge

Allein in der vergangenen schneereichen Wintersaison befreite Attensam eine Fläche von 100 Millionen Quadratmetern (Strecke WienMoskau) von Schnee und Eis, insgesamt gab es 55 Einsatztage. Grundsätzlich bedeute sehr viel Schnee zwar mehr Arbeit, aber nicht unbedingt mehr Umsatz, erläutert Attensam, die Schneeräumung sei in laufenden Verträgen bereits inkludiert. „Ein guter Winterdienst beschert aber mehr Folgeaufträge.“

Um die Wien-Lastigkeit des Geschäfts zu reduzieren, setzt Attensam auf Expansion in anderen Bundesländern, etwa Kärnten und Salzburg. Ein neuerliches Auslandsengagement ist nach dem Rückzug aus Deutschland und Ungarn kein Thema mehr.

Aktuell beschäftigt der Hausbetreuer 980 Mitarbeiter an 16 Standorten und betreut etwa 14.300 Liegenschaften, vor allem Wohnanlagen. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 7,7 Prozent auf 48,8 Millionen Euro.

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