Exportrekord: Verkauft nach Asien

Exportrekord: Verkauft nach Asien
Die deutlichsten Zuwächse hat die österreichische Exportwirtschaft auf den asiatischen Märkten.

Gute Laune bei der Pressekonferenz in der Wirtschaftskammer. Sowohl Kammer-Präsident Christoph Leitl als auch Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hatten gute Gründe, angesichts der Exportstatistik der heimischen Unternehmen Frohsinn zu verbreiten. Die Ausfuhren sind 2011 um 11,7 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 122,16 Milliarden Euro gestiegen. Leitl hofft, dass es am Ende dieses Jahres wieder einen neuen Exportrekord geben wird. "Das Ziel ist das Überspringen der 125-Milliarden-Schwelle."

Dabei blieb die Krise im Euroraum nicht ohne Folgen auf die heimische Wirtschaft. Die Exporte in Nicht-EU-Staaten sind mit 14,7 Prozent deutlicher gestiegen als die Exporte in EU-Staaten mit lediglich plus 10,4 Prozent.

Schwellenländer

Exportrekord: Verkauft nach Asien

Die Schwellenländer werden immer wichtiger. Vor allem Staaten wie Russland, China und Indien oder auch Südamerika mit Brasilien kaufen vermehrt bei heimischen Betrieben ein. Nach China wurden im vergangenen Jahr Waren und Dienstleistungen im Wert von fasst drei Milliarden Euro verkauft. Verglichen mit dem Jahr 2000 ergibt das einen Zuwachs von etwa 500 Prozent.

Die große Ausnahme in der EU ist Deutschland. Der nördliche Nachbar ist nach wie vor mit knapp über 31 Prozent der wichtigste Exportmarkt für die Unternehmen. Die heimische Wirtschaft profitiert auch als Zulieferer an den deutschen Exporten. Erst mit beträchtlichem Abstand folgt in der Reihung der wichtigsten Exportländer Italien auf Platz zwei. Es folgen die USA und die Schweiz.

Neben der steigenden Bedeutung der Schwellenländer gibt es noch eine zweite Veränderung: Der Anteil der Dienstleistungen an den Exporten wächst.

Minister Mitterlehner sieht im zunehmenden Protektionismus eine Gefahr für die heimische Exportwirtschaft. Es drängt auf den Abschluss von Freihandelsabkommen, vor allem mit asiatischen Staaten.

Die Schweizer Wirtschaft ist von der Konjunkturschwäche in Europa stärker betroffen. Die Exporte der Eidgenossen sind im Mai um 5,5 Prozent zurückgegangen. Auch Deutschland spürt Gegenwind. Die deutsche Privatwirtschaft ist im Juni so stark geschrumpft wie während der weltweiten Finanzkrise vor drei Jahren.

Klein- und Mittelbetriebe auf Exportkurs

Die Zahl der exportorientierten Unternehmen hat sich seit dem EU-Beitritt 1995 mehr als verfünffacht. Das war möglich, weil auch kleinere Unternehmen versuchen auf den Exportmärkten Fuß zu fassen. 2011 haben nach einer Schätzung der Wirtschaftskammer zusätzlich etwa 1000 Unternehmen begonnen auf den Auslandsmärkten aktiv zu werden. Etwa drei Viertel dieser Firmen sind Klein- und Mittelbetriebe mit maximal 20 Mitarbeitern.

Generell haben kleinere Unternehmen einen beträchtlichen Anteil an den gestiegenen Exporten der heimischen Wirtschaft. Drei Viertel aller Firmen, die von der Außenhandelsorganisation der Wirtschaftskammer begleitet werden, haben weniger als 50 Mitarbeiter. Bei einem Drittel werken maximal fünf Mitarbeiter. "Wir stoßen auf keine Grenzen des Wachstums", hofft Kammerpräsident Leitl weiter auf eine positive Entwicklung.

Seiner Schätzung nach "fußen 30 Prozent der Exporte auf Kreativität". Gemeint ist der Export von Designermöbeln statt dem Export von Schnittholz. Die Offensive zur Internationalisierung mit Schwerpunkt Erschließung neuer Märkte werde weitergeführt.

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