Experte: "Schon als Baby mit Vorsorge starten"

Experte: "Schon als Baby mit Vorsorge starten"
Fakten-Check: Die Vorteile und Fallstricke des Ansparens in früher Jugend.

Seit der Blick ins Pensionskonto möglich ist, ist die Sorge der Österreicher über ihre Alterspension gewaltig gestiegen. "Das wird das entscheidende Zukunftsthema", betont Heinz Schuster, Vorstand der s-Versicherung im Gespräch mit dem KURIER.

Aus seiner Sicht sollte für Babys bereits eine Lebensversicherung abgeschlossen werden. "Der Vorteil des Ansparens in der Jugend ist nicht aufholbar", betont er. Wenn Eltern oder Großeltern für ein Neugeborenes eine Lebensversicherung mit 50 Euro pro Monat abschließen, sind – bei einer jährlichen Verzinsung von 3,25 Prozent – nach 25 Jahren 15.000 Euro am Konto. Blieben sie einzahlungsfrei bis zum 65. Lebensjahr liegen, ergebe dies eine Zusatzpension von 319 Euro im Monat. Beginne man mit 25 Jahren bis zum Rentenantritt mit 50 Euro im Monat, sind es 161 Euro Pension.

Experte: "Schon als Baby mit Vorsorge starten"
Heinz Schuster, S-Versicherung, honorarfrei
Aber warum sollte man eine Lebensversicherung für ein Baby bezahlen? Wäre nicht ein Fondssparplan viel vorteilhafter? "Nur eine Lebensversicherung garantiert eine Rente, beim Fonds ist unklar, was am Ende herauskommt", wirbt Schuster für die Versicherung. Doch Achtung: 3,25 Prozent Rendite pro Jahr, wie im Rechenbeispiel der s-Versicherung, sind nicht garantiert. Bis Jahresende liegt der Höchstgarantiezins bei 1,5 Prozent, ab 2016 sinkt er auf ein Prozent. Die Lebensversicherungen in Österreich haben bisher zwar immer mehr als den Garantiezins erwirtschaftet – die s-Versicherung etwa 3,25 Prozent im heurigen Jahr – doch diese "Mehr-Rendite" ist im Sinken begriffen. "2016 werden wir auf drei oder 2,75 Prozent reduzieren müssen", kündigt Schuster an.

Zu beachten

Thomas Hirmke vom Verein für Konsumenteninformation weist auf weitere Punkte hin, auf die Konsumenten aufpassen müssten. Erstens werde die Rendite nicht auf die einbezahlte Prämie berechnet. Die Versicherungen ziehen Kosten ab. Veranlagt werden im Durchschnitt 80 Prozent der Prämie (bei der s-Versicherung 90 Prozent). Zudem müsse klar sein, dass man sich die Prämie dauerhaft leisten könne. Änderungen kämen teuer. Auch die Frage, welche Sterbetafel für die Pensionsberechnung gelte, sei wichtig. Nur wenn die Lebenserwartung weiter steige und die aktuelle Sterbetafel garantiert werde, fahre der Versicherte gut.

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