Ex-Wirecard-Chef Braun bleibt in Untersuchungshaft

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Braun sitzt seit vergangenem Sommer in Untersuchungshaft. Die nächste Haftprüfung steht in drei Monaten an.

Der ehemalige Wirecard-Chef, der Österreicher Markus Braun, bleibt zunächst weiter in Haft. Das Oberlandesgericht München ordnete die Fortdauer der Untersuchungshaft an, wie ein Gerichtssprecher am Freitag sagte. Die nächste Haftprüfung stehe in drei Monaten an. Auch für einen zweiten Beschuldigten wurde die Untersuchungshaft verlängert.

Mehrere Vorwürfe

Braun sitzt seit dem vergangenen Sommer in Untersuchungshaft im Gefängnis in Augsburg-Gablingen. Der Manager hat einen österreichischen Pass, die Ermittler fürchten, er könnte sich in seine Heimat absetzen. Die Staatsanwaltschaft wirft Braun und anderen Managern des Wirecard-Konzerns bandenmäßigen Betrug, Marktmanipulation und Geldwäsche vor.

Wirecard hatte im Juni 2020 Insolvenz angemeldet, als erster Dax-Konzern überhaupt. Über Jahre hatte der Zahlungsabwickler aus Aschheim bei München mutmaßlich die Bilanzen aufgebläht und Umsätze in Asien erfunden. Der für die Geschäfte in Asien zuständige Vorstand Jan Marsalek, ebenfalls ein Österreicher, ist seit Bekanntwerden der Vorgänge untergetaucht. Braun hat sich der Polizei gestellt.

Berichte über Unregelmäßigkeiten

Verschiedene Medien hatten jahrelang immer wieder über Bilanzunregelmäßigkeiten berichtet, zuletzt vor allem die "Financial Times". Am 18. Juni räumte Wirecard ein, dass es für die Existenz von 1,9 Milliarden Euro auf Treuhandkonten bei philippinischen Banken keine Nachweise gebe. Am 25. Juni stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag.

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