Das ist das Unternehmen hinter Österreichs Pfandsystem

Eine Frau mit grauen Locken und rotem Oberteil hält eine Pfandflasche vor einem Plakat zum Thema Recycling.
Entwickelt wurde das österreichische System von einem privaten Unternehmen im öffentlichen Auftrag.

EWP Recycling Pfand Österreich – so heißt das Unternehmen hinter dem Einwegpfandsystem, das Anfang 2025 eingeführt wurde. Unter der Leitung der Geschäftsführerin Monika Fiala gemeinsam mit Simon Parth baute die gemeinnützige Gesellschaft das System auf und betreut dieses seit Anfang des Jahres.

Grundlage ist eine Verordnung des Klimaschutzministeriums – damals noch unter Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) – aus dem Jahr 2023. Eigentümer von EWP ist der Trägerverband Einwegpfand, dessen Mitglieder die Getränkehersteller und -händler sind. Die Abwicklung des Pfandsystems funktioniert mittels App, auf der Verkäufer und Produzenten registriert sind.

Zwei Sortieranlagen für Flaschen und Dosen aus ganz Österreich

Eine der Hauptaufgaben der EWP ist die Sortierung der gepressten Gebinde aus dem Handel. Diese erfolgt in zwei Sortieranlagen für ganz Österreich. 

Die Hauptanlage wurde im November 2025 in Müllendorf (Burgenland) in Betrieb genommen. Dort wird der Großteil der Flaschen und Dosen nach Material und Farbe sortiert. Daneben gibt es eine weitere Anlage in Salzburg für die Gebinde, die in Westösterreich anfallen.

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Monika Fiala leitet das Unternehmen und war an der Entwicklung des Pfandsystems von Anfang an beteiligt.

Das sortierte PET und Aluminium verkauft EWP zu Marktpreisen zurück an die Produzenten. Diese müssen die Materialien recyceln, um daraus neue Getränkeverpackungen herzustellen.

Die Finanzierung des Pfandsystems ist per Verordnung geregelt 

Die Pfandverordnung regelt auch die Finanzierung des Pfandsystems. Diese erfolgt durch die Erlöse, die das Unternehmen beim Verkauf des zurückgenommenen Materials einnimmt. Hinzu kommen Gebührenbeiträge der Produzenten und der sogenannte Pfandschlupf (also nicht ausbezahlte Pfandbeträge). 

EWP entstehen im Gegenzug Kosten durch die „Handling Fee“ (also die Aufwandsentschädigung für Rücknehmer) von zwei bis vier Cent pro Gebinde. Automatenbetreiber – wie etwa große Supermarktketten – erhalten ein wenig mehr, damit die Kosten für das Gerät kompensiert werden. Hinzu kommen die Kosten für Logistik, Zählung, Sortierung, Marketing und die Finanzierung der zentralen Stelle.

Der Rechnungshof hat keinen Einblick in die EWP-Finanzen. Das liege daran, dass es sich um ein privates Unternehmen handle, das „nicht von Steuergeldern, öffentlichen Mitteln oder Ministerien finanziert“ wird, wie EWP mitteilt.

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