EVN investiert in Ausbau des Wasserleitungsnetzes

151 Mio. Euro hat die EVN mit Strom- und Gasnetz im 1. Halbjahr verdient.
Niederösterreichs Versorger investiert Millionen in Wasserleitungen und hofft auf gute Erträge.

Heiße, trockene Sommer und immer mehr gut gefüllte Schwimmbäder in den Gärten der Einfamilienhäuser: Da kann es sogar im wasserreichen Österreich in manchen Regionen zu Wassermangel kommen.

Etwa im Waldviertel: "Hätten wir nicht vor sieben Jahren eine Verbindungsleitung Weinviertel-Waldviertel gebaut, hätten einige Gemeinden mit Wassertank-Wägen versorgt werden müssen", sagt Peter Layr, Chef des niederösterreichischen Energieversorgers EVN. Noch ist das Geschäft mit dem Wasser eine kleine Sparte des Unternehmens mit gut zwei Milliarden Euro Jahresumsatz. Doch: "Ich gehe davon aus, dass wir mit Wasser in 20 Jahren genauso viel verdienen wie jetzt mit den Strom- und Gasleitungen", erwartet Layr. 151 Millionen Euro hat die EVN mit dem Strom- und Gasnetz im ersten Halbjahr 2015/’16 verdient. Damit ist das Segment weit ertragreicher als der Strom- und Gasverkauf.

Ausbau der Wasserleitungsnetzes

Damit das Wasser in diese Ertragsgrößen kommt, wird jetzt kräftig investiert. Rund 30 Millionen Euro will die EVN jährlich in den Ausbau des Wasserleitungsnetzes und in die Verbesserung der Wasserqualität in Niederösterreich stecken. Über ein 2500 km langes Leitungsnetz versorgt das Unternehmen 100.000 niederösterreichische Haushalte direkt mit Wasser. Insgesamt werden – über Gemeindewasser-Werke – 560.000 Niederösterreicher erreicht. Damit die Waldviertler auch in trockenen Sommern nicht Wasser rationieren müssen, baut die EVN derzeit eine zweite Wasserleitung vom Donaubecken in den Raum Zwettl.

Geplant ist zudem eine große Rohrleitung von der "kalten Quelle" am Fuße des Eibl bei Türnitz ins zentrale Niederösterreich. Das Genehmigungsverfahren sei im Laufen, sagte Layr. Der Wasserpreis in Niederösterreich, der bei den EVN-Kunden zwischen 1,50 und zwei Euro je Kubikmeter liegt, soll wegen des Ausbauprogramms nicht steigen. Layr: "Der Preis ist an die Inflation gebunden."

Sparsam

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/’16 (vom 1. Oktober bis Ende März) hat die EVN mit 1,2 Milliarden Euro um 2,3 Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Mit knapp 190 Millionen Euro hat der Versorger das Konzernergebnis aber um 15 Prozent steigern können. Der Grund: Die Kosten wurden deutlich gesenkt.

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