EuroSkills in Graz: 400 Fachkräfte rittern um Medaillen
Premstätten bei Graz ist bis Sonntag Austragungsort der europäischen Berufsmeisterschaften EuroSkills. Noch bis Samstag rittern die knapp 400 Teilnehmer um Medaillen. Insgesamt werden um die 25.000 Zuschauer erwartet. Sie müssen wegen der Corona-Bestimmungen online kostenlose Zutrittskarten zu bestimmten Zeitfenster holen. Damit lässt sich die Nachfrage abschätzen und es ist garantiert, dass maximal 3.500 Besucher zeitgleich am Gelände des Schwarzl Freizeitzentrums sind, so die Organisatoren. Restplätze für Zuschauer sind noch vorhanden.
Gleich am ersten Wettbewerbstag waren rund 7.500 Zuschauer dabei. Viele Schulklassen und Lehrlingsgruppen von Unternehmen beobachteten die jungen Fachkräfte aus 22 Ländern bei ihren Arbeiten. Der steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk, Initiator der Grazer EuroSkills, sagte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag: "Ich bin glücklich, dass wir nach einigen Anläufen nun da stehen dürfen."
Um ein Jahr verschoben
Die EuroSkills in der Steiermark hätten eigentlich schon vor einem Jahr stattfinden sollen, mussten aber wegen der Corona-Pandemie zwei Mal verschoben werden. Nun zieht man sie mit einem Jahr Verspätung und unter Auflagen durch. Es gilt die 3G-Regel für alle Teilnehmer, Offizielle, Delegierte und Experten - wie auch für die Besucher. Bisher seien 2.020 Corona-Tests vor Ort gemacht worden. Alle waren negativ. Die Durchimpfungsrate aller Offiziellen, die aus dem Ausland angereist sind, liege bei rund 90 Prozent, so die Veranstalter.
Dita Traidas, Präsidentin von WorldSkills Europe, sagte, dass die Wettkämpfe in Graz "sehr speziell" seien, weil es für die Teilnehmer eine schwierige Zeit war, um zu trainieren und sich gut vorzubereiten. Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer setze nach den Erfolgen bei den bisherigen sechs EuroSkills große Erwartungen in die 54 österreichischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) hob die vielen Schüler hervor, die als Zuschauer dabei sind und meinte, dass der Ausdruck "Work-Life-Balance" seiner Meinung nach Unfug sei, denn Arbeit kann und soll das Leben bereichern und Sinn geben. EuroSkills-Botschafter und Musiker Andreas Gabalier unterstrich die Worte des Bürgermeisters und sagte: "Die größte Challenge ist es, die Jugend für die Berufe zu motivieren, aber sie auch verdient zu entlohnen." Damit spreche er nicht unbedingt die Arbeitgeber an, sondern die Höhe der Lohnnebenkosten, die man sich anschauen müsse.
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