Glyphosat - ECHA bleibt bei Einstufung nicht potenziell krebserregend

Glyphosat - ECHA bleibt bei Einstufung nicht potenziell krebserregend
Global 2000 und Greenpeace reagierten mit Kritik. EFSA-Bewertung weiterhin erst im Juli 2023 geplant.

Im Gegensatz zur Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) ihre Bewertung zum Pflanzenschutzmittel Glyphosat bereits abgeben und dabei die bestehende Einstufung von unverändert gelassen. Demnach ist das Herbizid als giftig für Wasserlebewesen aber nicht krebserzeugend klassifiziert worden, was vonseiten der Umweltschutzorganisationen Global 2000 und Greenpeace naturgemäß kritisiert wurde.

Beide NGOs erinnern an die Bewertung der WHO-Krebsforschungsagentur IARC, die den Unkrautvernichter 2015 - im Gegensatz zu anderen Behörden - als "wahrscheinlich krebserregend" für Menschen eingestuft hat und berufen sich auf weitere Studien, die sich gegen Glyphosat aussprechen. "Es ist absolut unverständlich, warum die europäische Chemikalien-Agentur die zunehmende Beweislast für die Gefährlichkeit von Glyphosat ein weiteres mal ignoriert", wurde Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich, in einer Aussendung zitiert.

Harsche Kritik

"Um Glyphosat nicht als krebserregend einzustufen, muss man signifikante Tumorbefunde in fünf Mäuse- und ebenso vielen Ratten-Karzinogenitätsstudien ignorieren oder verwerfen. Das geht nur, wenn man gegen einschlägige Leitlinien verstößt und geltende EU-Verordnungen verletzt", sagte hingegen Helmut Burtscher-Schaden, Global-2000-Biochemiker nach dem ECHA-Urteil.

Die Einschätzung der ECHA, die gestern bekannt wurde, ändert jedoch noch nichts am derzeitigen Status: Zwar endet die Zulassung von Glyphosat mit dem 16. Dezember, weil jedoch die Risikobewertung durch die EFSA von dieser auf den Juli 2023 verschoben wurde, bleibt das Pestizid trotzdem noch am Markt.

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