Attac: Griechen-Hilfe nur für Banken

Homeless men, 41-year-old Argiris (R) and 76-year-old Alexopoulos (L), sleep by the entrance of a metro station in central Athens January 21, 2013. Since the debt crisis erupted in 2009, hundreds of thousands of Greeks have lost their jobs and the unemployment rate in the country reached 26.8 percent in March, new figures show. According to Praxis, a non-governmental organisation, the number of homeless in Greece has nearly doubled to over 20,000 from 11,000 in 2009. Picture taken January 21, 2013. REUTERS/Yannis Behrakis (GREECE - Tags: SOCIETY POLITICS BUSINESS EMPLOYMENT) ATTENTION EDITORS: PICTURE 28 OF 41 FOR PACKAGE 'DOWN AND OUT IN ATHENS'. TO FIND ALL IMAGES SEARCH 'UNEMPLOYMENT YANNIS'
Drei Viertel der Hilfsgelder kommen nach Angaben der Globalisierungskritiker Attac nicht bei den Bürgern an.

Griechenland hatte und hat hohe Schulden und diese vor allem im Ausland und bei den einheimischen Banken. Um das Wirtschaftssystem des Landes aufrechtzuerhalten, musste daher Hilfe für das Land immer auch Hilfe für das griechische Finanzsystem heißen. Sonst wäre der Kollaps, vor dem Griechenland lange Zeit stand, unausweichlich gewesen. Und die Gläubiger Griechenlands, wie zum Beispiel Deutschland, Österreich oder die Europäische Zentralbank, hätten ihr Geld nie wieder gesehen.

„Rettung“

Die globalisierungskritische Organisation Attac hat genau nachgerechnet, wie viel von der Griechenland-Hilfe tatsächlich im Finanzsystem hängen geblieben und wie wenig bei der Bevölkerung angekommen ist. Und das Ergebnis ist einigermaßen erstaunlich. Die zugespitzte Kurzversion lautet: Die EU-Krisenpolitik rettet die Banken, nicht die Menschen.

Seit März 2010 haben EU und Währungsfonds in Summe 206,9 Milliarden Euro für die Griechenland-Rettung eingesetzt. Laut Attac lassen sich „mindestens 77 Prozent der Hilfsgelder direkt oder indirekt dem Finanzsektor zuordnen“. Also mehr als drei Viertel.

Konkret wurden 58,2 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung griechischer Banken verwendet. 101,3 Milliarden kamen den Gläubigern des griechischen Staates zugute. Weitere 34,5 Milliarden waren Teil des Schuldenschnitts von 2012. Und 11,28 Milliarden wurden für den Schuldenrückkauf eingesetzt, bei dem Athen Gläubigern fast wertlose Anleihen abkaufte.

Laut Attac flossen somit maximal 46,6 Milliarden Euro oder 22,5 Prozent der „Rettungspakete“ in das griechische Budget. Aus diesem wurden freilich wieder Ausgaben getätigt, die nicht der breiten Bevölkerung zugutekommen – wie z. B. Zinsen für laufende Staatsanleihen.

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