EU-Herbstprognose: Arbeitslosigkeit in Österreich sinkt bis 2020

Work day at a plant.
Wirtschaftswachstum schwächt sich EU-weit etwas ab. Prognosen für Österreich fallen durchwachsen aus.

Die EU-Kommission hat wie erwartet ihre Wachstumsprognosen für die EU-Länder nach unten korrigiert. Österreichs Wirtschaftswachstum wird nach der EU-Herbstprognose heuer mit 2,7 Prozent geringfügig schwächer ausfallen als noch in der Frühjahrsprognose vom Mai mit 2,8 Prozent vorausgesagt. Auch für 2019 gibt es eine Verschlechterung - von 2,2 Prozent auf 2,0 Prozent, wie die EU-Kommission am Donnerstag bekannt gab. Für 2020 muss Österreich mit einem weiteren Rückgang auf 1,8 Prozent rechnen.

Angesichts einer Zunahme des privaten Konsums, einer guten Arbeitsmarktentwicklung, steigender Löhne und nachhaltiger Investitionen bleibe die Inlandsnachfrage der Haupttreiber des Wachstums. Auch habe sich der Bausektor nach mehreren Jahren verhaltenen Wachstums erholt und das Exportwachstum bleibe trotz weniger dynamischen Wachstums internationaler Märkte stark, so die EU-Kommission.

Positiv sind die Prognosen für den Arbeitsmarkt in Österreich. Demnach wird die Arbeitslosigkeit in Österreich  heuer und in den nächsten Jahren weiter sinken. Bei der EU-27 ohne die Briten wird es im laufenden Jahr dagegen mit 7,4 Prozent eine deutliche Verschlechterung gegenüber der Frühjahrsprognose mit noch 6,9 Prozent geben. Für die Eurozone sieht die EU-Herbstprognose unveränderte Werte vor.

Österreichs Arbeitslosenquote nach EU-Berechnung wird  heuer 4,8 Prozent betragen. Die Frühjahrsprognose hatte noch 5,2 Prozent vorausgesagt. Auch 2019 wird es eine Verbesserung von 5,0 auf 4,6 Prozent geben. 2020 ist ein weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit in Österreich auf 4,4 Prozent prophezeit. Die Eurozone kann weiterhin unverändert mit 8,4 Prozent im laufenden Jahr und mit 7,9 Prozent 2019 rechnen. 2020 weist die Herbstprognose einen Rückgang auf 7,5 Prozent aus.

Wachstum in EU schwächt sich ab

Das BIP in der gesamten EU wird der EU-Herbstprognose zufolge heuer nur noch um 2,1 Prozent wachsen, gegenüber 2,3 Prozent in der Frühjahrsprognose.Für 2019 ist ein Rückgang - bezogen jeweils auf die 28 EU-Staaten - von 2,0 auf nunmehr 1,9 Prozent vorhergesagt.

Für die Eurozone zeigt sich ein ähnliches Bild. Im laufenden Jahr wird ein BIP-Wachstumsrückgang von ursprünglich 2,3 auf 2,1 Prozent erwartet, für 2019 ein Absinken von 2,0 auf 1,9 Prozent.

Budgetdefizit wird sinken

Das Budgetdefizit Österreichs werde weiter zurückgehen, schätzt die Kommission. So werde erwartet, dass der Anteil der Staatsausgaben am BIP von 49,2 Prozent 2017 auf 48,7 Prozent 2018 zurückgehe. Dies sei vor allem auf höhere Steuereinnahmen zurückzuführen. Höhere bundesstaatliche Ausgaben für die Pflege würden allerdings einen weiteren Rückgang verhindern.

Für 2019 dürfte das Gesamtsaldo ausgeglichen ausfallen, trotz höherer Ausgaben für den Familienbonus. 2020 könnte der gesamtstaatliche Saldo einen Überschuss von 0,1 Prozent des BIP ergeben, wegen einer für dieses Jahr geplanten Steuerreform, könnten aber die Auswirkungen auf das Budget noch nicht abgeschätzt werden, stellt die EU-Kommission fest. Die Staatsschulden würden jedoch von 78,3 Prozent des BIP 2017 auf 74,5 Prozent 2018 und 71,0 Prozent 2019 zurückgehen.

 

 

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