EU erwägt Aus für 1- und 2-Cent-Münzen

Inmitten eines riesigen Münzberges leuchten am Dienstag (24.08.2004) in Frankfurt am Main eine Ein- und eine Zwei-Cent-Münze (Illustrationsbild). Die Deutschen wollen nach einer Umfrage mehrheitlich auf die kleinen Cent-Münzen nicht verzichten. 54 Prozent sprachen sich dagegen aus, die Ein- und Zwei-Cent-Münzen abzuschaffen, ergab eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Emnid im Aufrag der "Wirtschaftswoche". Für einen Verzicht wie in den Niederlanden oder in Finnland - wo die Händler die Cent-Beträge auf- oder abrunden - plädierten 39 Prozent der Befragten. Emnid hatte am vergangenen Wochenende 1000 Bundesbürger im Alter ab 16 Jahren befragt. Foto: Boris Roessler dpa/lhe
Mehr Kosten als Nutzen sieht die Kommission in den Münzen - eine Rücknahme steht im Raum.

Den Ein- und Zwei-Cent-Münzen könnte das Aus drohen: Die EU-Kommission ist zu dem Schluss gekommen, dass die Herstellung der kleinsten Münzen seit 2002 zu einem Verlust von insgesamt 1,4 Milliarden Euro geführt habe.

Brüssel hat nun vier Optionen auf den Tisch gelegt – sie reichen vom Fortbestand des Status quo über eine Ausgabe der Münzen zu niedrigeren Kosten (etwa durch eine geänderte Legierung), bis zu einer raschen Rücknahme und einem Fade-out.

Ambivalenz

Die EU-Kommission ortet eine ambivalente Haltung der Bürger zu Ein- und Zwei-Cent-Münzen. Einerseits werde eine Inflation im Fall eines Verschwindens der Münzen befürchtet, anderseits würden sie diese doch als wertlose Objekte behandelt und oft nicht verwenden.

Psychologisch wirksame Preise (also etwa 4,98 statt 5 Euro) würden zu einer Nachfrage an kleinen Münzen führen. Seit 2002 haben die Euro-Länder den Angaben zufolge mehr als 45,8 Milliarden Ein- und Zwei-Cent-Münzen ausgegeben, dies entspricht etwa 137 Münzen pro Bürger. Die Kommission kündigte am Dienstag weiterführende Gespräche zu dem Thema an.

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