Erneut Rekordjahr für den heimischen Tourismus

Erneut Rekordjahr für den heimischen Tourismus
Fast 40 Millionen Gäste im Vorjahr. Schwacher Start der Wintersaison trübt die Bilanz

Die Wetterkapriolen im Vorjahr scheinen dem heimischen Tourismus eher genutzt als geschadet zu haben. Im Gesamtjahr gab es erneut ein Rekordergebnis. Nach Zahlen der Statistik Austria haben im Vorjahr fast 40 Millionen Gäste in Österreich Urlaub gemacht, die Zahl der Ankünfte erhöhte sich konkret um 4,9 Prozent auf 39,4 Millionen.

Die rund 135 Millionen Nächtigungen in österreichischen Beherbungsbetrieben (+2,5 Prozent) stellen ebenfalls einen neuen Rekordwert dar. Es kamen sowohl mehr ausländische (+2,6 Prozent auf 98,7 Millionen) als auch mehr inländische Gäste (+2,1 Prozent auf 36,4 Millionen).

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zeigt sich erfreut über die Rekordbilanz. Zwei Aspekte hält er für besonders positiv: "Erstens haben alle Bundesländer Zuwächse erzielt und zweitens haben wir bei den deutschen Gästen wiederum die Nächtigungs-Schallmauer von 50 Millionen durchbrochen."

Mehr Deutsche, weniger Russen

Nach Herkunftsländern betrachtet stieg im Vergleich zu 2014 die Zahl der Nächtigungen aus allen wichtigen Herkunftsländern. Bei den Deutschen gab es ein Plus von 1,3 Prozent auf 50,1 Millionen, bei den Niederländern ein Plus von 1,7 Prozent auf 9,1 Millionen und bei den Schweizern gar ein Plus von 5,8 Prozent auf 4,9 Millionen. Starke Zuwächse aus den USA (plus 12,3 Prozent), Tschechien (plus 7,1 Prozent) und Polen (plus 6,6 Prozent). Bei den russischen Gästen sank die Zahl der Übernachtungen um 34 Prozent auf 1,9 Nächtigungen. Auch Belgier und Franzosen frequentierten 2015 weniger häufig österreichische Urlauberquartiere.

Kürzer, aber hochwertiger

Der Trend zu höherwertigen Quartieren, aber kürzeren Aufenthalten setzte sich im Vorjahr fort. Die Nächtigungen in 4/5-Stern-Hotels legte mit 3,1 Prozent überdurchschnittlich stark zu, auch die gewerblichen Ferienwohnungen waren stärker gefragt als im Vorjahr. Rückläufig waren hingegen die Nächtungszahlen in Privatquartieren mit 2,8 Prozent. Wobei hier nur die offiziell gemeldeten Quartiere berücksichtigt werden können. Viele Quartiergeber, die über Online-Plattformen wie airbnb ihre Wohnungen kurzfristig vermieten, aber nicht anmelden, scheinen in dieser Statistik nicht auf.

Inländer-Urlaub

Eine Auswertung der Inländer-Urlaube zeigt, dass die Steiermark bei den Österreichern immer beliebter wird. Sie verzeichnete mehr als 7 Millionen Nächtigungen von Inländern (+2 Prozent), gefolgt von Salzburg (6 Millionen) und Kärnten (4,7 Millionen). Knapp die Hälfte der Inländer-Urlaube fand in diesen Bundesländern statt. Den größten Zuwachs gab es im Vorjahr in Wien mit 5,5 Prozent auf 2,6 Millionen Nächtigungen.

Maue Wintersaison

Der Schneemangel im Dezember hat den Touristikern aber wie befürchtet zu schaffen gemacht. In dem Monat waren sowohl die Nächtigungen rückläufig, nämlich um 3,5 Prozent auf 10,5 Millionen, als auch die Ankunftszahlen. Mit 3,08 Millionen kamen in dem Wintermonat 1,3 Prozent weniger Gäste an. Gravierend war hier vor allem das Ausbleiben der Deutschen (minus 9,3 Prozent). Viele Österreicher ließen sich aber nicht abhalten, Winterurlaubstage zu buchen, da stieg die Zahl der Nächtigungen um 2,2 Prozent.

Die Obfrau der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer, Petra Nocker-Schwarzenbacher, zeigt sich aber für den weiteren Winterverlauf optimistisch: „Der Februar ist bis dato gut gebucht, ebenso wie der März, auch wenn in allem Skigebieten noch freie Kapazitäten vorhanden sind. Wir rechnen damit, dass sich auch durch die frühen Osterferien noch einige Skifahrer motivieren lassen."

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