Erdöl: Krisenkonferenz wurde verschoben

Erdöl: Krisenkonferenz wurde verschoben
Videokonferenz der Opec+-Minister erst Mitte der Woche. Bis dahin wird über Förderkürzung verhandelt.

Die an den schwer gebeutelten Ölmärkten mit großer Spannung erwartete Krisenkonferenz zwischen Opec und Russland wird verschoben. Aus Opec-Kreisen verlautete am Samstag, die für Montag angesetzte Videoschaltung werde voraussichtlich einige Tage später stattfinden. Wahrscheinlich sei eine Verschiebung auf Mittwoch oder Donnerstag. Beide Seiten brauchten mehr Zeit in den Verhandlungen.

Reduzierung der Produktion

In der Konferenz soll es um eine drastische Reduzierung der Ölproduktion zur Stabilisierung der Preise gehen. Im Gespräch sei eine Drosselung um zehn Millionen Barrel (Fass zu je 159
Liter) pro Tag. Das wäre etwa ein Zehntel des weltweiten Angebots. Strittig sei noch, welches die Berechnungsgrundlage sein soll, sagte ein Opec-Vertreter. Es müsse eine Kürzung auf Basis der aktuellen Förderung geben und nicht des Vor-Krisen-Niveaus. „Das zweite Problem sind die USA, sie müssen sich beteiligen“, sagte der Insider. Die Preise am Ölmarkt sind in diesem Jahr um etwa zwei Drittel gesunken, da der Ausbruch des Coronavirus die Nachfrage drückt und die großen Produzenten Saudi-Arabien und Russland einen Preiskrieg führen.

USA halten sich zurück

Die USA gehören nicht zur sogenannten Opec+-Gruppe, die neben dem Förderkartell andere ölreiche Länder wie Russland umfasst. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt für eine Erholung der Ölpreise gesorgt mit seiner Bemerkung, Russlands Präsident Wladimir Putin und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman wollten den Ölmarkt stabilisieren. Doch bislang ist nicht erkennbar, ob die USA einen Beitrag dazu leisten bereit sind. In einer Telefonkonferenz mit Managern der heimischen Öl-Industrie hatte US-Energieminister Dan Brouillette jüngst die Möglichkeit von US-Produktionskürzungen nicht erwähnt, wie ein Zuhörer der Gespräche sagte.

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