Entspannung am Holzmarkt erst ab kommenden Herbst

Entspannung am Holzmarkt erst ab kommenden Herbst
Experte sieht keine Preisexplosion

Mit den derzeit sehr langen Lieferzeiten für Bauholz sollte es im Herbst vorbei sein. Die heimische Holzindustrie erwartet bis dahin eine leichte Entspannung. Die Lage am Holzmarkt werde sich „einpendeln“, lautet die Prognose des Obmanns des Fachverbandes der Holzindustrie, Herbert Jöbstl.

Weil in den Monaten vor dem Jahreswechsel die Nachfrage nach Holz deutlich gestiegen ist, sank der Produktionswert der Holzindustrie 2020 trotz Corona nur um 4,7 Prozent auf rund acht Milliarden Euro.

Insbesondere Schnittholz ist deutlich teuerer geworden. Im Langzeitvergleich ergibt sich allerdings ein anderes Bild. Schnittholz ist von 2001 bis November 2020 trotz leichter Produktionssteigerungen um rund 40 Prozent teurer geworden. Das ist etwas weniger als die durchschnittliche Preissteigerung.

„Wir sind weit entfernt von einer Preisexplosion, lautet daher die Botschaft vom Leiter des Economica Instituts, Christian Helmenstein.

In den vergangenen Jahren waren wegen des Klimawandels hohe Mengen an Schadholz angefallen. Die Holzpreise waren so niedrig, dass für die Waldbesitzer der Abtransport und Verkauf des Schadholzes ein Verlustgeschäft war. Die Holzpreise haben laut Helmenstein daher „aufgeholt“, was sie in den vergangenen Jahren verloren haben.

Planwirtschaft

Der stellvertretende Obmann des Fachverbands, Andreas Ludwig, hält nichts von Exportbeschränkungen für Schnittholz. Die Exporte seien ohnehin um 5,6 Prozent gesunken. Mit den Methoden der Planwirtschaft werden man die Probleme sicher nicht lösen. Etwa 75 Prozent der Holzexporte gehen in andere EU-Staaten.

Es hat einige Zeit gedauert, bis auch die Waldbesitzer von den höheren Preisen profitiert haben. Mache haben längerfristige Lieferverträge für ihr Holz.

 

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