Energiespar-Hilfe für Bedürftige

Energiespar-Hilfe für Bedürftige
Innerhalb von zwei Jahren griff der Verbund Stromhilfefonds rund 2500 Menschen unter die Arme.

In Österreich können laut Statistik Austria 313.000 Menschen ihre Wohnung nicht angemessen warm halten, eine Million lebt in Armut oder ist von ihr bedroht. Der Teufelskreis, in dem sie sich befinden, zeigt sich besonders schonungslos bei klirrend kaltem Wetter, so wie es derzeit vorherrscht. Sie leben in alten, schlecht gedämmten Wohnungen oder Häusern, die mit ineffizienten Heizungen mehr schlecht als recht warm gehalten werden. Caritas-Präsident Franz Küberl kennt die Problematik: „Unterdurchschnittliches Einkommen fällt mit überdurchschnittlichen Ausgaben für Energie zusammen. Aber das Potenzial an Energiesparmaßnahmen kann nicht ausgeschöpft werden, da die Mittel fehlen.“

Hier setzt der Verbund Stromhilfefonds an, den der Energiekonzern vor rund zwei Jahren gemeinsam mit der Caritas ins Leben gerufen hat. Der Fonds wird jährlich mit einem Euro pro Verbund-Kunden gespeist, derzeit also rund 250.000 Euro. „Wir möchten Not leidenden Familien unter die Arme greifen und ihnen helfen, ihre Energiekosten zu senken“, erklärt Verbund-Boss Wolfgang Anzengruber.

Dafür werden hilfesuchenden Menschen, die sich bei der Caritas melden, Energieberater zur Seite gestellt, die „Energiefallen“ im Haushalt identifizieren – beispielsweise alte Elektrogeräte.

Gratistausch

Diese werden bei Bedarf gratis getauscht. Bosch-Siemens-Neff unterstützt die Initiative und stellt dem Fonds günstige E-Herde, Waschmaschinen oder Boiler zur Verfügung. Philips hilft mit Gratis-Energiesparlampen. Im Bedarfsfall bekommen die Haushalte auch eine finanzielle Überbrückungshilfe für überbordende Stromrechnungen (unabhängig vom Lieferanten).

Insgesamt wurde in den vergangenen zwei Jahren rund 2500 Menschen geholfen. In zwei Dritteln der Haushalte wurden E-Geräte getauscht. 90 Prozent der Haushalte beherzigten die Energiespartipps der Energieberater und änderten ihr Nutzerverhalten. Jene, die Stromeinsparungen erzielt haben, konnten den Energieverbrauch immerhin um rund acht Prozent reduzieren. Im Durchschnitt konnte sich jeder Haushalt damit rund 120 Euro im Jahr an Stromkosten sparen.

Caritas-Präsident Küberl streut dem Verbund Blumen: „Wir schätzen uns glücklich, mit dem Verbund Stromhilfefonds ein Angebot für die Betroffenen zu haben, das nachhaltig wirkt und etwas verändert.“ Andere Energieversorger seien natürlich herzlich eingeladen, sich dieser Kooperation anzuschließen.

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