Ende November waren 430.107 ohne Job

Die Arbeitslosigkeit steigt, schuld sind die anderen?
Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich verdreifacht.Deutschland mit niedrigster Arbeitslosenrate seit 1991.

Ende November sind mit 430.107 Menschen um 22.901 oder 5,6 Prozent mehr Personen in Österreich arbeitslos gewesen als im Vorjahresmonat. 70.814 der Menschen ohne Job befanden sich in Schulung (plus 6,1 Prozent). Nach nationaler Definition lag die Arbeitslosenquote damit bei 9,2 Prozent (plus 0,6 Prozentpunkte). Explodiert ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die länger als zwölf Monate keinen Job hatten, hat sich im November verdreifacht. Sie stieg nach Angaben des AMS absolut um 31.398 Menschen auf 47.845 Betroffene. Das war eine Zunahme von fast 191 Prozent.

Ab 2016 wird es laut Sozialminister Rudolf Hundstorfer spezielle Programme für ältere Langzeitarbeitslose geben, Diese werden aus einem Spezialtopf finanziert, in den ein Teil der zusätzlichen AMS-Mittel von 300 Millionen Euro fließt.

Beschäftigung hatten 3,52 Millionen Leute, immerhin um 32.000 mehr als im November 2014.

Ohne Zielpunkt-Pleite

In allen wichtigen Branchen ist die Arbeitslosigkeit angestiegen. Alleine im Handel - noch ohne die rund 2.700 von der Zielpunkt-Pleite Betroffenen - stieg die Arbeitslosenzahl um 8,1 Prozent auf 50.609 Personen,

Als "Lichtpunkt" wird vom Arbeitsministerium die gestiegene Zahl der gemeldeten offenen Stellen gesehen, wie es in einer Aussendung hieß. Mit 31.021 Jobs waren um 25,4 Prozent mehr frei als Ende November vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenrate nach Eurostat belief sich im Oktober auf 5,6 Prozent, die Jugendarbeitslosenquote auf 10,4 Prozent.

Deutschland: Niedrigste Rate seit 24 Jahren

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November auf den niedrigsten Stand seit mehr als 24 Jahren gefallen. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) registrierte in diesem Monat 2,633 Millionen Menschen auf Jobsuche. Das seien 16.000 weniger gewesen als im Oktober und 84.000 weniger als vor einem Jahr, teilte die Behörde am Dienstag in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Oktober unverändert bei 6,0 Prozent. Noch niedriger war die Arbeitslosenzahl zuletzt im Juni 1991 mit damals 2,435 Millionen Erwerbslosen.

Leichter Rückgang im Euroraum

In der Eurozone ging die Arbeitslosenrate ist im Oktober gegenüber September - November-Zahlen sind EU-weit noch nicht verfügbar - leicht von 10,8 auf 10,7 Prozent zurück. Iin der gesamten EU blieb sie mit 9,3 Prozent unverändert. Österreichs Quote sank geringfügig von 5,7 auf nunmehr 5,6 Prozent. Das ist Rang fünf in der EU hinter Deutschland (4,5 Prozent), Tschechien (4,7 Prozent), Malta (5,1 Prozent) und Großbritannien (5,2 Prozent). Eurostat schätzt, dass im Oktober in der EU insgesamt 22,497 Millionen Menschen arbeitslos waren, davon 17,24 Millionen im Euroraum.

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