A380 im Anflug auf Wien

Zum Zehn-Jahres-Jubliläum in Österreich fliegt Emirates mit dem A 380 ein – die Airline hat weltweit die größte Flotte des Riesen-Jumbos.
Golf-Airline landete mit Riesen-Jumbo in Wien-Schwechat. Hoffen auf Linienbetrieb.

Erstmals landete Emirates am Montagabend mit einem Airbus A 380 am Wiener Flughafen. Nicht im Linienbetrieb, sondern um das zehnjährige Jubiläum der stark expandierenden Airline in Österreich zu zelebrieren. Die Staats-Airline von Dubai betreibt mit 48 Riesenvögeln die weltweit größte A-380-Flotte. 90 weitere Flugzeuge dieses Typs sind bestellt.

Dass Emirates zu dieser Feier ausgerechnet mit dem mehr als 500 Sitze großen Flieger Kurs auf Wien genommen hat, kommt nicht von ungefähr. Seit Jahren verbietet die österreichische Luftfahrtbehörde Emirates den Linienverkehr mit dem A 380.

Dabei hatte die stark wachsende Airline nie um eine Landegenehmigung für den A 380 angesucht. Weil man sich nicht von vornherein regelmäßig eine Abfuhr holen wollte. Die Überflieger vom Golf müssen ihren Flugplan zwei Mal im Jahr von der Behörde absegnen lassen. Und diese verordnete ungefragt immer auch gleich ein A-380-Verbot.

Martin Gross, Chef von Emirates in Österreich, ist jetzt aber "vorsichtig optimistisch. Vor allem das österreichische Verkehrsministerium bemüht sich, eine Lösung zu finden". Ministerin Doris Bures, SPÖ, möchte den Streit mit den Vereinigten Arabischen Emiraten um die Flugrechte endlich erledigt wissen. Das Außenministerium dagegen blockiert. Die AUA und ihre Mutter Lufthansa werfen den Golf-Carriern vor, staatlich subventioniert Passagierströme aus Europa abzusaugen und auf die Luftfahrt-Drehkreuze in den Emiraten umzuleiten.

Emirates-Vertriebsvorstand Thierry Antinori hatte in einem KURIER-Interview erklärt, Wien habe bereits ausreichend Passagieraufkommen für den A 380. Ab Ende 2014 habe Emirates die entsprechende Flexibilität in der Flotte, um damit Wien anzufliegen. Der Flughafen Wien verbreiterte im Vorjahr die Start- und Landepiste, sodass der A 380 problemlos im Linienverkehr landen könnte. Der notwendige Umbau am Flughafen-Gebäude könne rasch erfolgen und würde "einen niedrige zweistelligen Millionenbetrag" kosten, erklärte Flughafen-Vorstand Julian Jäger.

Zürich und München

Emirates fliegt mit dem Super-Airbus seit Beginn 2014 auch nach Zürich und hat seit April die Frequenz nach München auf zwei tägliche Flüge verdoppelt. Beide Airports sind innerhalb des Lufthansa-Konzerns direkte Konkurrenz-Hubs zu Wien. Seit die bayerische Hauptstadt mit dem A 380 bedient wird, sei die Zahl der Passagiere aus Westösterreich deutlich gestiegen, argumentiert Gross. Der Montag-Flieger war übrigens innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Gross: "Ein Beweis für das enorme Interesse der Passagiere."

Als Co-Pilot saß am Montag übrigens der Österreicher Markus Ausserhofer im A-380-Cockpit.

Lesen Sie ein ausführliches Interview mit ihm am Samstag im Karrieren-KURIER.

Bilder vom A380 in Wien

Kommentare