Scheichs trennen sich von Porsche-Anteilen
Jetzt hat nur noch die Verwandtschaft das Sagen: Die Familien Porsche und Piëch haben dem Scheichtum Katar seine Anteile an der Porsche-Holding abgekauft - und damit künftig alleiniges Mitspracherecht. Der Staatsfonds hatte sich nach eigenen Angaben von seinem Zehn-Prozent-Anteil an der Holding getrennt. Alle Stammaktien - also alle stimmberechtigten Anteilsscheine - sind nun in Familienbesitz, wie die Porsche Automobil Holding (PSE) am Montag mitteilte. Zum Kaufpreis der Anteile äußerten sich beide Seiten nicht.
Analysten hatten den Verkauf schon seit längerem erwartet. VW-Titel legten zeitweise um mehr als ein Prozent zu, Porsche-Papiere gewannen knapp ein halbes Prozent. Die Familien Porsche und Piech hatten 2009 zehn Prozent ihrer Stammaktien an Katar verkauft, um frisches Geld in das Unternehmen zu pumpen.
Übernahmeschlacht
Der jüngste Verkauf der Porsche-Aktien sei die Folge der Komplettübernahme des Autobauers Porsche (Porsche AG) durch VW im vergangenen Jahr, hieß es. Porsche hatte unter Führung des ehemaligen Vorstandschefs Wendelin Wiedeking von 2008 an versucht, den viel größeren Konzern aus Wolfsburg zu schlucken, sich dabei aber mit Finanzgeschäften übernommen und Schulden in Milliardenhöhe angehäuft. Schließlich drehte VW den Spieß um und zwang den Autobauer unter sein eigenes Konzerndach. Die Porsche Holding entschuldete sich damit und will die freien Mittel nun in neue Beteiligungen stecken.
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