Einmal Durchatmen

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Mit der großzügigen Spanien-Hilfe hat es der Euro jetzt geschafft, oder nicht?

Die Hilfen der EU und des Währungsfonds summieren sich für Griechenland, Portugal, Irland und jetzt Spanien auf rund 500 Milliarden Euro. Eine stolze Summe, die ausreichen dürfte, auch Markt-Turbulenzen nach einem möglichen Euro-Ausstieg Athens zu überstehen. Die Rettung der gemeinsamen Währung darf aber nicht dieses Flickwerk aus einzelnen Hilfspaketen samt mehr oder weniger sinnvollen Sparauflagen bleiben. Der Zug fährt eindeutig Richtung Fiskalunion – also eine gemeinsame Haushalts- und Steuerpolitik in Europa. Und: Richtung Bankenunion, also scharfe, einheitliche Banken-Regeln.

Wem das zu viel Macht-Zentralisierung in Brüssel ist, halte sich vor Augen, wohin das nationalstaatliche Gemurkse der letzten Jahre geführt hat. Der Euro kann nur von Bestand sein, wenn auch die Wirtschaftspolitik dahinter vereinheitlicht wird. Die Fernvision lautet: Vereinigte Staaten von Europa. Verabschieden muss sich dieses unser Europa aber – wie die USA – von einem Wirtschaftsmodell, das nur auf Pump funktioniert. Gegen das Ersticken an den Schulden helfen die schönsten Eurobonds nicht.

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