Einkünfte der Bauern stiegen um 15 Prozent
Die Einkommen aus Land und Forstwirtschaft sind zum ersten Mal seit vier Jahren wieder gewachsen. Und das immerhin um 15 Prozent. Trotzdem sind die Statistiken im neuen Grünen Bericht über die heimische Landwirtschaft „kein Grund zur Euphorie“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
Er verweist auf den langfristigen Trend. Die Einkommens-Rechnung für 2021 ergibt mit durchschnittlich 32.146 Euro einen ähnlichen Betrag wie 2012. In dieser Zeitspanne gab es fünf Jahre mit sinkenden landwirtschaftlichen Einkommen und nur drei mit steigenden. Zwei Jahren gab es weder ein Plus noch ein Minus.
Im Agrarbereich gab es immer schon Preisschwankungen mit direkten Auswirkungen auf die Einkommen. Nicht nur die Einkünfte der Bauern, sondern auch Energie, Düngemittel oder Treibstoffe haben deutlich im Preis angezogen.
Hilfspakete
Das hat für höhere Ausgaben bei den Landwirten gesorgt und die Bundesregierung dazu motiviert mehrere Hilfspakete für den Agrarbereich zu beschließen. Ohne diese zusätzlichen Unterstützungen wäre sich im Vorjahr kein Einkommenszuwachs ausgegangen.
Wobei sich die einzelnen Sparten in ihrer ökonomischen Performance deutlich unterscheiden. Das Ergebnis hängt von der jeweiligen Marktsituation ab. Bei Schäden durch Windbruch und Borkenkäfer fällt viel Schadholz an und der Holzpreis sinkt deutlich nach unten. Wenn hingegen die Bauwirtschaft mit einer guten Konjunktur rechnet und große Mengen Holz bestellt, verdienen die Forstwirte wieder mehr Geld. 2021 sind die Einkünfte in diesem Bereich gestiegen.
Der Preis für Schweinefleisch hängt von den Exportmöglichkeiten ab. Wenn Russland oder China die Importe aus der EU aus politischen Gründen oder wegen der Schweinepest einstellen, können die Züchter wegen der Dumpingpreise ihre Betriebe nicht mehr kostendeckend führen. Derzeit sinken die Einkommen der Zuchtbetriebe, nach einem Höchststand im Jahr 2020, wieder.
Ernährungssicherheit
Die Studie Global Food Security Index 2021 hat geprüft, ob die Ernährungssicherheit der untersuchten Staaten auch langfristig gewährleistet ist. Irland darf sich über den ersten Platz freuen. Die Grüne Insel gehört zu den sogenannten Gunstlagen mit besonders günstigen Bedingungen für die Landwirtschaft.
Österreich hat es immerhin auf den zweiten Platz geschafft. Landwirtschaftsminister Totschnig sieht darin auch einen politischen Arbeitsauftrag. „Wir müssen die Familienbetriebe stärken und so die Lebensmittelversorgung auch in Zukunft sicherstellen.“
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