Einkommen der Bauern stiegen um 3,3 Prozent

Einkommen der Bauern stiegen um 3,3 Prozent
Härterer Kampf um die öffentlichen Subventionen

Die Corona-Pandemie hat dem Agrarsektor nicht geschadet. Im Gegenteil: Trotz deutlich gestiegener Kosten für Düngemittel oder Treibstoff haben die Landwirte im Vorjahr mehr verdient. Laut Schätzung der Statistik Austria ist das durchschnittliche landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft verglichen mit 2020 real um 3,3 Prozent gestiegen. Die Inflation lag im Vorjahr bei 2,8 Prozent.

Die Statistik Austria hat auch eine Erklärung für diese Entwicklung: „Preisanstiege gab es in praktisch allen pflanzlichen Produktgruppen, vor allem jedoch bei Getreide, Ölsaaten und Zuckerrüben.“ Dazu kommt, dass der Erzeugermilchpreis erhöht wurde und auch für Rinder mehr bezahlt wird.

Die Einkommenssituation hängt stark vom jeweiligen Sektor ab, in dem die Bauern tätig sind. Weiter abwärts geht es beispielsweise mit den Einkünften der Schweinezüchter.

Für den Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, ist der Einkommenszuwachs in der Landwirtschaft „kein Grund zum Jubeln“. Er verweist auf stagnierende Einkommen in den vergangenen Jahren.

Man kann einen statistschen Durchschnittswert der bäuerlichen Einkommen berechnen. Für das Jahr 2020 ergab das 28.368 Euro brutto und einem Einkommenszuwachs von 1,5 Prozent verglichen mit 2020. Da sind die Besitzer von kleinen Flächen genauso eingerechnet wie Landwirte mit mehr als 100 Hektar Acker. Die Aussagekraft der Statistik ist daher nicht sehr hoch.

Hohe Förderungen

Ein beträchtlicher Teil der Einnahmen in der Landwirtschaft sind staatliche Subventionen. Es geht dabei um Prozentsätze von 40 bis mehr als 50 Prozent. Damit sollen leistbare Lebensmittel für alle Bevölkerungsgruppen sichergestellt werden. Biobauern bekommen deutlich mehr Förderungen als Bauern, die konventionell arbeiten.

Ohne Subventionen würde sich die Landwirtschaft in weiten Teilen von Österreich und der EU aufhören. Die Lebensmittel wären viel zu teuer. Landwirtschaft würde nur noch in sogenannten Gunstlagen stattfinden.

Die öffentlichen Gelder für Bäuerinnen und Bauern sind im Vorjahr gegenüber 2020 um 2,2 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro gesunken. Die politische Auseinandersetzung um die Aufteilung der Mittel wird härter.

Andreas Anzenberger

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