Einkaufssamstag-Bilanz: "Frequenz gut, Umsätze weniger"
Hinweis: Artikel wurde am Samstag um 17 Uhr aktualisiert
Zwölf Tage vor Weihnachten kommen die Österreicher langsam in Shoppinglaune. Sowohl die Einkaufsstraßen wie die Mariahilfer Straße als auch die Einkaufszentren waren am ersten Einkaufssamstag nach dem zweiwöchigen Lockdown stark frequentiert. „Wir sind zufrieden. Das ist fast schon ein normaler Samstag vor Weihnachten“, kommentierte eine Shop-Leiterin im Döblinger Einkaufszentrum Q19 die Lage gegenüber dem KURIER.
Auch die anderen Händler waren durchwegs positiv gestimmt. Vor allem der Start des Christbaum-Verkaufs lockte viele Kunden an. Am meisten Andrang gab es um Bücher, Handys und Parfums, etwas weniger Menschen hielten sich in den Modeshops auf. Corona-Sicherheitsregeln wie limitierte Kundenanzahl wurden brav eingehalten.
Bisher bester Tag
Rainer Trefelik, Handelsobmann in der Wirtschaftskammer (WKO), zog am Abend eine verhalten positive Bilanz: „Die Frequenz war okay, der Umsatz weniger“. Der Tag sei der bisher beste im Weihnachtsgeschäft, aber eher mit einem normalen Samstag vergleichbar als mit dem dritten Weihnachtseinkaufssamstag des Vorjahres. Modehändler würden Rückgänge von 20 bis 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr melden. Angesichts der Pandemie seien die Erwartungen aber ohnehin sehr gedämpft.
Kassen-Störungen
Für längere Verzögerungen und damit zusätzliche Staus vor den Kassen sorgte über die Mittagszeit ein flächendeckender Ausfall bei bestimmten Bankomatkassen-Terminals. „Für die Geschäfte bedeutete das einen enormen Zusatzaufwand sowie Verzögerungen. Die Sicherheits- und Hygienekonzepte waren dadurch in der Praxis doppelt gefordert“, schilderte Handelsverbands-Obmann Rainer Will.
Entwarnung am Nachmittag
Kassen-Betreiber Six Payment Service gab am Nachmittag Entwarnung. Die Probleme seien um 13.29 Uhr wieder behoben worden. Verantwortlich dafür war eine Störung bei einem Internetprovider, weshalb ein Teil der Zahlungstransaktionen vorübergehend nicht korrekt abgewickelt werden konnte.
Nach der ersten Handelswoche nach dem zweiten Lockdown zog der Handelsverband insgesamt eine durchwachsene Bilanz. „Gastronomie und Hotellerie fehlen dem Handel weiterhin sehr, insbesondere in den Wintertourismus-Regionen in Tirol, Vorarlberg und Salzburg, aber auch in der Bundeshauptstadt Wien“, so Will. Aber: "Wenn die nächsten Tage so weitergehen, dann wird eine leichte Beruhigung der kritischen Situation in der Handelsbranche eintreten."
Die Hoffnung auf den jährlichen „Christkindl-Endspurt“, also ein Anziehen der Verkäufe in den letzten Tagen vor Weihnachten, haben die Händler längst aufgegeben. Einerseits besorgten viele ihre Geschenke bereits im Internet und andererseits lässt die angespannte Corona-Situation einen Kaufrausch erst gar nicht aufkommen.
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