Nach Verhandlungs-Marathon: Überraschende Einigung bei Metallern
Nach zähen, elfstündigen Verhandlungen in der fünften Metaller-KV-Runde gab es dann Montagabend überraschend eine Einigung. Die 130.000 Beschäftigten in der Metalltechnischen Industrie erhalten ab 1. November eine durchschnittliche Erhöhung der Löhne und -Gehälter gestaffelt nach Beschäftigungsgruppen zwischen 2,6 Prozent und 2,8 Prozent, im Schnitt um 2,7 Prozent.
Außerdem wird der kollektivvertragliche Mindestlohn bzw. das Mindestgrundgehalt von derzeit 1.915 auf 2.000 Euro brutto pro Monat erhöht. Die Zulagen steigen um 2,6 Prozent, die Lehrlingsentschädigungen um 2,7 Prozent und die Diäten um 2 Prozent.
Gewerkschafter Wimmer: "Sozialpartnerschaft funktioniert."
Für den Fall einer Nicht-Einigung hatten die Arbeitnehmervertreter vorsorglich ab morgen österreichweit Betriebsversammlungen geplant.
Beide Seiten zufrieden
Die Gewerkschaft zeigte sich nach dem Ende der elfstündigen Verhandlungen mit dem Ergebnis "sehr zufrieden". Man habe "in einer sehr schwierigen Zeit einen fairen Abschluss erreicht", sagte der Chef der Industriegewerkschaft PRO-GE, Rainer Wimmer, vor Journalisten. Es habe sich wieder gezeigt, "dass die Sozialpartnerschaft funktioniert". Auch die Arbeitgeber waren mit der Einigung zufrieden. "Wir sind sehr froh, dass wir einen Abschluss schaffen konnten", sagte der Obmann des WKÖ-Fachverbands Metalltechnische Industrie (FMTI), Christian Knill. Das Gesamtpaket und der Abschluss sei "vertretbar" und eine "Anerkennung" für die Arbeit der Mitarbeiter. Wegen der deutlich schwächeren wirtschaftlichen Lage sei die Ausgangslage für die Verhandlungen "nicht einfach gewesen".
Gewerkschafter Wimmer: "Sozialpartnerschaft funktioniert."
Schlechte Aussichten
Die KV-Verhandlungen hätten heuer unter schwierigen Rahmenbedingungen stattgefunden, so Knill, denn: "Nach einigen guten Wachstumsjahren sind die Aussichten für dieses und das nächste Jahr deutlich eingetrübt.“
Auf die Konjunktureintrübung verwies auch der Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp), Karl Dürtscher: "Wir haben schon bessere Ausgangslagen für Verhandlungen vorgefunden."
Im Vorjahr hatten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf ein durchschnittliches Lohn- und Gehaltsplus in der Metallindustrie von 3,5 Prozent geeinigt.
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