Eigentumswohnungen billiger als vor einem Jahr
Das wird ein gutes Jahr für Immobilienkäufer und Mieter", sagt zumindest Bernhard Reikersdorfer, Österreich-Geschäftsführer des Maklernetzwerkes Remax. Seine österreichweit rund 500 Makler gehen davon aus, dass die Preise im Durchschnitt um 2,3 Prozent sinken werden. Der Grund: Immobilienbesitzer, die bisher auf höhere Verkaufspreise gewartet haben, sehen die Obergrenze erreicht und machen jetzt Kasse. Derzeit sind österreichweit 90.000 Wohnungen und Häuser am Markt, deutlich mehr als in den Vorjahren.
Laut Remax gilt: Je höher der Quadratmeterpreis, desto wahrscheinlicher ein Preisverfall. Im – absolut gesehen allerdings sehr kleinen – Luxussegment gehen Experten von einem Minus von knapp vier Prozent aus. Bei günstigen Wohnungen wird es dagegen kaum Entspannung geben. Und die Preisschere zwischen Stadt und Land geht weiter auf. Wochenendhäuser werden laut der Schätzung heuer um gute fünf Prozent günstiger werden, Eigentumswohnungen am Land preislich um 3,9 Prozent nachlassen. Miet- und Eigentumswohnungen in zentraler Lage werden aber noch teurer werden (plus 3,1 bzw. 2,5 Prozent).
Im Bundesländervergleich steht demnach in Salzburg – sowohl in der Stadt als auch am Land – der größte Ruck bevor. Vor allem bei Luxusimmobilien wird ein Preisverfall von mehr als zehn Prozent erwartet. Das liegt daran, dass viel in dieser Kategorie gebaut wurde, gleichzeitig aber zahlungskräftige Investoren aus dem In- und Ausland vermehrt ausbleiben.
Banken als Bremser
Auch wenn aufgrund der sinkenden Immobilienpreise und der niedrigen Kreditzinsen der Zeitpunkt für einen Kauf ideal erscheint, ist es vor allem der Mietermarkt, der an Fahrt gewinnt. Viele können sich aufgrund der unsicheren Arbeitsmarktlage nicht zu einem Kauf entscheiden – oder bekommen mangels ausreichender Eigenmittel schlicht keinen Kredit von der Bank. "Früher waren die Banken nicht so restriktiv", sagt Anton Nenning von Remax Österreich.
Einen Preisrutsch sehen Experten übrigens auf Betriebsgrundstücke, Büroflächen und Geschäftslokale in weniger guten Lagen zukommen. "Bei Top-Lagen und Shoppingcenter sieht die Situation aber anders aus", schränkt Nenning ein.
Kommentare