E-Control-Chef: Österreich von Gaslieferproblemen noch nicht betroffen
Weil ein Knotenpunkt entlang der Soyuz-Pipeline in der Region Luhansk derzeit kriegsbedingt nicht betrieben werden kann, kommt ein Viertel weniger Gas als bisher nach Europa. Wer dafür verantwortlich ist, sei schwer zu sagen, sagt E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch in der ZIB 2.
Keine Garantie mehr
Die Ukraine sage, dass sie sichere Gaslieferungen auf diesem Teilstück nicht mehr garantieren könne, Gasprom versichere, ihren Lieferverpflichtungen weiter nachzukommen. Für Österreich entstünden derzeit keine Versorgungsprobleme, so Urbantschitsch.
Dank alternativer Routen wie Nord Stream 1 und der sommerlichen Temperaturen seien die maximal möglichen Lieferungen derzeit nicht nötig. Wichtig sei nun, Gas einzuspeichern. Derzeit würden zwei Drittel der Lieferungen gespeichert und nur ein Drittel verbraucht. Die Speicher würden derzeit rund 22 Prozent des österreichischen Gasverbrauchs beinhalten.
Jedoch, so Urbantschitsch, könne eine Pipeline im Kriegsgebiet jederzeit beschädigt werden. Die Leitungen seien zwar in der Erde eingegraben, aber die Verdichtungsstationen nicht, sie könnten getroffen werden.
Staat kann eingreifen
Der Staat könnte den hohen Gaspreisen durch Preissenkungen entgegenwirken, aber nur in Unternehmen, in denen er Alleineigentümer sei. Es sei aber auch möglich, ausgeschüttete Dividenden zurückzuführen und jenen zu geben, die es dringend bräuchten. Auch könnten Steuern und Abgaben gesenkt werden.
Derzeit müssten Haushalte, die 70 Euro für Strom im Monat zahlen, mit einer Erhöhung von fünf bis zehn Euro pro Monat, sprich rund 150 Euro im Jahr, rechnen. Die Erhöhungen würden die Haushalte erst in den kommenden Monaten zu spüren bekommen.
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