Die Corona-Krise hat auch den staatlichen Autobahnbetreiber Asfinag (2.980 Mitarbeiter) fest im Griff. Grenzschließungen, Lockdowns und das Ausbleiben des Urlauberverkehrs schlagen sich auf die Bilanz 2020 nieder.
„Die Mauterlöse im Jahr 2020 sind aufgrund des Verkehrsrückgangs erwartungsgemäß eingebrochen, vor allem im Pkw-Bereich mit minus 22 Prozent, der Lkw ist für uns überraschenderweise weit stabiler über die Krise gekommen als angenommen. Die Fahrleistung ist nur um 4,6 Prozent zurückgegangen“, sagt Asfinag-Vorstand Josef Fiala.
Da Österreich im Vorjahr bei den Touristen nicht gefragt war, sind die Erlöse bei Kurzzeit-Autobahnvignetten um mehr als 30 Prozent gesunken. Stabil blieben die Erlöse aus der Jahresvignette, die bloß um drei Prozent zurückgegangen sind. Unterm Strich betrugen die Mauterlöse 2020 insgesamt 2,1 Milliarden Euro. „Der Pkw-Verkehr ist nach wie vor rückläufig, im ersten Quartal 2021 um 70 Prozent“, sagt der Manager. Die Mauterlöse beim Lkw dürften heuer stabil bleiben. Dafür sorgt vor allem der Transitverkehr.
26 Sanierungen
Wie auch schon im Vorjahr investiert der Straßenbetreiber auch heuer mehr als eine Milliarde Euro in den Neubau und die Sanierung von Autobahnen. „Wir haben für heuer 26 Sanierungen ins Auge gefasst. Wir haben neben vier großen Tunnelprojekten auch zwei große Neubauvorhaben mit der Linzer Autobahn A26 und Fürstenfelder Schnellstraße S7“, sagt Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl. Das größte Sanierungsvorhaben ist die Generalerneuerung der Wiener Südosttangente A23.
„Hier werden wir die Fahrbahnoberfläche auf 2,8 Kilometern und 31 Brücken sanieren“, sagt Hufnagl. Zugleich investiert die Asfinag in die Nachhaltigkeit. „Nachhaltigkeit und unser Kerngeschäft sind kein Widerspruch. Wir werden einen multimodalen Ansatz auch in Zukunft verfolgen“, sagt der Manager. „Wir ermöglichen unseren Kunden, vom hochrangigen Straßennetz auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen. Wir haben jetzt schon 60 Park-and-Ride-Parkplätze mit 3.600 Stellplätzen.“
Außerdem ist Hufnagl „felsenfest überzeugt“, dass der Antrieb der Zukunft ein elektrischer sein wird.
„Wir müssen jene Lade-Infrastruktur zur Verfügung stellen, damit der Kunde mit einem E-Auto von Vorarlberg bis ins Burgenland unterwegs sein kann“, sagt der Manager. Derzeit gibt es alle 100 Kilometer eine E-Ladestation. Ziel ist es, bis Ende 2021 alle 65 Kilometer Autobahn eine zu errichten. Am Ende wird aber ein Abstand von 40 Kilometern angepeilt.
Asfinag Bilanz 2020
Im Vorjahr erzielte die Asfinag 742 Millionen Euro Jahresüberschuss und lieferte 165 Mio. Euro Dividende an den Staat ab
Mauteinnahmen
Die Lkw-Maut betrug 1,5 Milliarden Euro, die Pkw-Maut 587 Millionen Euro, davon entfallen 449 Mio. Euro auf die Vignette und 137 Mio. Euro auf die Streckenmaut
Eigenkapital
Das Eigenkapital 2020 beträgt 7,1 Milliarden Euro, die Schulden liegen bei 10,89 Milliarden Euro
Kommentare