Durchs Zillertal mit der Wasserstoff-Bahn
Die Zillertalbahn, die die 32 km lange Strecke zwischen Mayerhofen und Jenbach mit Dieselloks zurücklegt und dabei viel klimaschädliches CO2 in die Luft bläst, wird künftig umweltfreundlich fahren. Statt Diesel-Zügen werden Wasserstoff-betriebene Loks eingesetzt. Die Ausschreibung für die neuen Züge läuft bereits. Der Verbund wird den Wasserstoff für den Betrieb der Züge liefern.
Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber sieht Wasserstoff als wichtigen klimaneutralen Energieträger der Zukunft. Der Verbund hat daher eine Kooperation mit der Zillertalbahn geschlossen. Das Verbund-Kraftwerk bei Mayerhofen wird den Strom für die Elektrolyse, in der der Wasserstoff produziert wird, liefern. "Diese lokale Nähe hat große Vorteile, betont Anzengruber. Denn Wasserstoff über weite Strecken mit Lkw zu transportieren, hätte keinen ökologischen, aber auch keinen ökonomischen Vorteil.
Elektrifizierung zu teuer
Die Zillertalbahn ist aus Umweltschutzgründen vor der Alternative gestanden, den Diesel-Zug durch E-Loks oder Wasserstoff-Antrieb zu ersetzen. Die komplette Elektrifizierung der Bahnstrecke aber wäre zu teuer gekommen. Daher ist die Wahl auf den Wasserstoff gefallen, der grundsätzlich zwar ebenfalls ein kostspieliger Energieträger ist, aber wegen der Kraftwerks-Nähe in diesem Fall die bessere Variante war.
Klimawandel drängt zu Investitionen
Anzengruber hält es angesichts des dramatischen Klimawandels für dringlich, das Energiesystem auf CO2-freie Quellen umzustellen. "Wenn die Regierung will, dass 2030 die gesamte österreichische Energieerzeugung aus umweltfreundlichen Energieträgern kommt, ist Eile geboten. Bis dahin sind es nur noch elf Jahre, betont er. Der Verbund sei bereit viel zu investieren, er brauche dafür aber klare Rahmenbedingungen. Das heißt: Das geplante Gesetz zur Förderung des Ökostroms müsse rasch kommen. Denn bei den derzeitigen Strompreisen rechne sich kein einziger Kraftwerksbau - weder Wind, noch Sonne noch Wasserkraft.
Der Verbund, der derzeit gut verdient, will in den nächsten zwei Jahren zwei Milliarden Euro investieren. Der Großteil soll ins Stromnetz fließen. Anzengruber sieht dabei den Bau der 380-KV-Leitung in Salzburg als zentral an. Er hofft, nach den jahrelangen Rechtsstreitigkeiten heuer mit dem Bau beginnen zu können.
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