Druck zu großangelegten Hilfspaketen steigt

Druck zu großangelegten Hilfspaketen steigt
G-20-Finanzminister: Beratungen über Lösung der europäischen Schuldenkrise.

Das Gipfeltreffen der Finanzminister der 20 großen Industrie- und Schwellenländer, das am Freitag in Paris begann, steht ganz im Zeichen der Eurokrise. Und der Druck auf Europa, rasch Lösungen für die sich verschärfenden Bankenprobleme zu erarbeiten, nimmt zu.

"Die Eurozone ist das Epizentrum der globalen Krise", betonte ein Vertreter des französischen Finanzministers Francois Baroin. Dieser hat im Vorfeld des Gipfels einen Vorschlag zur stärkeren Beteiligung der Banken an der Griechenland-Rettung angekündigt. Das endgültige Konzept solle zum EU-Gipfel am 23. Oktober vorliegen.

Bisher haben die privaten Geldgeber ihre Griechenland-Forderungen um 21 Prozent abgeschrieben. "Die Marktsituation aber hat sich in den vergangenen drei Monaten verschlechtert", kommentierte Baroin. Er sei nahezu sicher, dass eine höhere Beteiligung der Privaten (vor allem Banken) notwendig sei. Dafür müssten die Banken rechtzeitig mit genügend Kapital ausgestattet werden. Die Vorschläge von EU-Kommissionspräsdient Jose Manuel Barroso zur Kernkapitalquote, der neun Prozent sehen will, bezeichnete er als akzeptabel.

Japans Finanzminister Jun Azumi forderte Europa auf, der Finanzbranche energisch unter die Arme zu greifen. Auch der Euro-Rettungsfonds solle daran Anteil haben. Japan werde beim Gipfel seine bitteren Erfahrungen mit einer zu zögerlichen Eindämmung der eigenen Bankenkrise in den 1990er Jahren zur Sprache bringen.
Große Schwellenländer haben Europa erneut Hilfe in der Schuldenkrise angeboten. Dabei geht es nicht nur um den bereits bewährten Ankauf von Euro-Staatsanleihen.

Währungsfonds hilft

Die Schwellenländer könnten auch Anleihen kaufen, die der Internationale Währungsfonds (IWF) ausgibt. So kann der IWF über mehr Geld verfügen. Der IWF selbst dürfte zudem neue Hilfsmaßnahmen vorbereiten, um wirtschaftlich gesunden Staaten bei Liquiditätsproblemen zu helfen. Dabei soll es um die Vergabe kurzfristiger Kredite gehen. Die Staaten sollten Geld für drei bis sechs Monate erhalten. Das würde die Eurozone dabei entlasten, angeschlagene Mitgliedsländer zu unterstützen.

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