Druck in der deutschen Autoindustrie lässt nach - Preise sinken bereits
In Deutschland werden dieses Jahr nach Einschätzung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) rund 100.000 Autos mehr gefertigt als prognostiziert.
"Nachdem die Pkw-Produktion in Deutschland in den ersten beiden Monaten des Jahres etwas besser lief als erwartet, passen wir unsere Produktionsprognose nach oben an", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller der "Automobilwoche" laut Vorabbericht vom Sonntag.
Der VDA erwartet für 2023 nun 3,79 Mio. Fahrzeuge, ein Plus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bisher hatte der Verband mit 3,69 Mio. Pkw gerechnet, was einem Plus von 6 Prozent entsprechen würde. Im letzten kompletten Jahr vor der Corona-Krise waren 2019 insgesamt 4,66 Mio. Fahrzeuge produziert worden.
Es gibt wieder Preisrabatte
Auf dem deutschen Automarkt werden Neuwagen einer Studie zufolge wieder etwas erschwinglicher. Hersteller und Händler lockten im März angesichts der wieder gestiegenen Produktion die Kunden mit höheren Nachlässen auf die Listenpreise, wie das Duisburger Center Automotive Research berichtet. Zudem stieg die Quote der Fahrzeuge, die Handel und Hersteller auf eigene Rechnung zugelassen haben und die nach kurzer Zeit als Aktionsangebote in den Markt kommen.
Die im Internet angebotenen Rabatte erstreckten sich auf Autos mit sämtlichen Antriebsformen. Wegen der zum Jahreswechsel entfallenen Förderprämien ist der Anteil der Plug-In-Hybride mit kombinierten Verbrenner- und Elektromotoren deutlich auf noch knapp 5 Prozent aller Neuzulassungen zurückgegangen. Batterie-Fahrzeuge erreichten Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer zufolge ebenfalls einen geringeren Marktanteil von noch knapp 13,1 Prozent. Hier hatte es zum Jahresende einen Zulassungsansturm gegeben, weil die Subvention im laufenden Jahr geringer ausfällt.
Mit einem Marktanteil von 81,5 Prozent waren Verbrenner in den ersten beiden Monaten die mit Abstand gefragtesten Modelle unter den 60 beliebtesten Neuwagen. Da sie im Schnitt deutlich billiger sind als die E-Konkurrenz, sank der durchschnittliche Neuwagenpreis im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 um gut 2.300 Euro auf 34.762 Euro.
Warnstreiks über Ostern
Wer in Deutschland rund um Ostern mit dem Auto in die Werkstatt will, muss auf Einschränkungen gefasst sein. Die Gewerkschaft IG Metall ruft die 400.000 Beschäftigten in Kfz-Werkstätten und Autohäusernab diesem Montag zu Warnstreiks auf. Sie verlangt in regional geführten Tarifverhandlungen um 8,5 Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie für die Beschäftigten. Wann und wo genau es in den kommenden beiden Wochen zu Aktionen kommt, werde regional angekündigt.
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