Drachmen-Plakat: Morddrohung an Sixt
Der Autovermieter Sixt ist für ironische Werbung, die bis an die Grenze des Erlaubten geht, bekannt. Auf wenig Verständnis stieß jedoch das Plakat mit der Aufforderung "Liebe Griechen,
Sixt akzeptiert wieder Drachmen!" vom Sommer bei den Anhängern des hoch verschuldeten Eurolands.
"Unsere Leute bekamen Morddrohungen - von den allgemeinen Nazi-Vorwürfen ganz zu schweigen", berichtete Sixt-Chef Erich Sixt dem Spiegel. In seiner Konzernzentrale in Pullach bei München seien zerschnittene Sixt-Karten eingegangen, "auch vom Honorarkonsul".
Merkels Kurs "lausig"
Seine Konsequenz: Er würde er sich "auf keinen Fall" mehr in die große Politik einmischen, sagte der 67-jährige Firmenlenker. Er habe sich "in aller Form beim griechischen Volk entschuldigt" - und legte dennoch im deutschen Wochenmagazin nach: Es sei doch klar, dass Griechenland pleite sei. Man müsse "dem Land endlich nahelegen, aus der Währungsunion auszutreten".
Und nicht nur mit den Hellenen ging der streitbare Sixt-Chef hart ins Gericht: Den Kurs in der Eurokrise von Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) nannte er "lausig". Er verstehe nicht, welches Ziel sie mit ihrer Politik eigentlich verfolge.
Unternehmen
Im Juni wurden entschieden, dass Erich Sixt weitere fünf Jahre an der Spitze von Deutschlands größtem Autovermieter bleibt. Der 67-Jährige führt das 1912 gegründete Unternehmen seit 1969 in dritter Generation und ist mit 58,6 Prozent auch größter Aktionär.
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