Dosenpfand-Rückgabe per Handy-App
Das Sammeln und Recyceln von Abfällen wird ausgebaut. Laut EU-Vorgabe ist die Recycling-Rate bei Kunststoffverpackungen in den kommenden drei Jahren zu verdoppeln. Die Sammelquote soll von 25 Prozent auf mindestens 50 Prozent steigen.
Dazu kommt, dass es ab 2025 ein Pfand auf Einwegflaschen und Getränkedosen geben muss. Es wird also auch für diesen Bereich ein Sammel- und Pfandsystem aufgebaut.
Das ist die Aufgabe der Altstoff Recycling Austria (ARA). Die Non-Profit-Organisation der Wirtschaft sammelt von den Haushalten pro Jahr rund 1,08 Millionen Tonnen Verpackungen und Altpapier. Dadurch konnten 530.000 Tonnen CO2 eingespart werden.
Beim künftigen Pfand auf Dosen und Einwegflaschen will die ARA ein Pfandrückgabesystem per Handy-App nutzen. Aus diesem Grund wurde die Digi-Cycle GmbH gegründet. Seit dem Vorjahr läuft ein Pilotversuch.
Ab 2023 soll es einen Recycling-Guide geben. Mithilfe des Strichcodes an der Verpackung bekommt man Informationen, wie und wo die Verpackung entsorgt werden kann. Im Endausbau soll es an den ARA-Sammelstellen per Barcode möglich sein, das Dosen- oder Flaschenpfand auf das Handy gutgeschrieben zu bekommen.
Die Sammelmengen der ARA sind seit Jahren weitgehend stabil. Wegen dem geänderten Einkaufsverhalten in Corona-Zeiten gab es allerdings Abweichungen. Beim Papier ist der Anteil an Verpackungsmaterial deutlich gestiegen. Da ist angesichts der Zunahme beim Versandhandel auch kein Wunder.
„Bei Papier, Glas und Metall haben wir heute schon die Recycling-Ziele von 2030 erreicht“, betonte ARA-Vorstandschef Christoph Scharff. Die ARA-Führung verwies auf die Bedeutung des Recycling-Systems für den Umweltschutz. „Wir sind noch weit weg, was die Pariser Klimaziele betrifft“, sagte Vorstand Harald Hauke. „Ohne Kreislaufwirtschaft kein Klimaschutz.“
Einheitliches System
Ein Problem sind die nach wie vor unterschiedlichen Sammelmethoden. Derzeit werden in manchen Bundesländern Dosen und Plastikflaschen in einer Tonne gesammelt, in anderen Bundesländern ist allerdings eine getrennte Sammlung üblich.
Ab 2023 wird begonnen, die Sammel-Systeme österreichweit zu vereinheitlichen. Ab 2025 werden dann Kunststoffleichtverpackungen und Metallverpackungen gemeinsam gesammelt.
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