Dorotheum: Auktionen und Pfandleihen werfen 92 Millionen Euro Gewinn ab

Die Geschäfte der Dorotheum-Gruppe (Auktionen, Pfandleihe, Juwelier, Immobilien) laufen.
„2024 können wir auf ein sehr gutes Jahr zurückblicken. Top-Zuschläge und Weltrekordpreise prägten auch in diesem Jahr das Auktionsgeschehen. Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes ist es uns gelungen, eines der besten Ergebnisse in der Geschichte zu erzielen und unseren Platz im internationalen Auktionsgeschehen stabil zu halten“, schreiben die beiden Geschäftsführer Martin Böhm und Lucas Tinzl im Bilanz-Lagebericht vom 29. September 2025. „Das erste Halbjahr 2025 hat sich in allen Geschäftsbereichen positiv entwickelt. Die aktuellen Zahlen liegen über dem Vorjahr sowie auch über dem Budget.“
Privatisierung
Im ersten Halbjahr 2025 sollen allein mit Versteigerungen „über 100 Millionen Euro Umsatz“ erzielt worden sein. Im Vorjahr habe der Auktionsumsatz 220 Millionen betragen, so das Magazin Trend.
Zur Erinnerung: Das im Jahr 1707 gegründete Dorotheum war im 2001 unter Federführung von Finanzminister Karl Heinz Grasser privatisiert worden. Der Rechnungshof hat diese Privatisierung ob ihres geringen Erlöses und der hohen Kosten für die beauftragte Investmentbank kritisiert.
92 Millionen Euro Gewinn
Heute will sich das Dorotheum nicht in die Karten schauen lassen. „Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir als privates Unternehmen ausschließlich jene Zahlen veröffentlichen, zu denen wir im Rahmen der Gesetze verpflichtet sind“, so eine Sprecherin zum KURIER.
Tatsächlich hat die Unternehmensgruppe vor wenigen Tagen den Jahresabschluss für die Dorotheum GmbH & Co KG (543 Mitarbeiter) beim Firmenbuchgericht eingereicht.
Die Gesellschaft weist einen Umsatz in Höhe von 153,9 Millionen Euro aus, das sind um 20 Millionen Euro mehr als 2023. Der operative Gewinn ist von 16,83 Millionen Euro auf 92,27 Millionen Euro gestiegen, davon entfallen 83,53 Millionen Euro auf Erträge aus Beteiligungen. Unterm Strich beträgt der Bilanzgewinn 127,9 Millionen Euro und das Eigenkapital 165 Millionen Euro.
Die Eigentümer
Inzwischen spricht Dorotheum-Gesellschafter Hanno Soravia im von einem Gesamtumsatz für 2024 in Höhe „von 256 Millionen Euro“. Laut Lagebericht 2024 erzielte „Dorotheum Pfand“ beim Ertrag vom Edelmetallankauf „eine Steigerung von über 100 Prozent.“ Auch habe die Erhöhung des Goldpreises „positive Auswirkungen auf den Pfandbereich“.
„Die Bilanz 2024 ist sehr gut und die 25-er wird noch besser werden“, sagt Hanno Soravia. Das sagt aber einer, der seine Anteile versilbern will. „Wir überlegen, die Anteile zu verkaufen“, bestätigt Hanno Soravia. „Ich halte nur 14 Prozent und ich werde 66 Jahre, und irgendwann musst du überlegen, langsam aufzuhören.“
Mit „Wir“ meint Hanno Soravia sich und seinen Bruder Erwin. Letzterer hält einen Anteil von knapp 16 Prozent. Ähnlich hohe Beteiligungen wie das Brüderpaar halten die Geschwister Christoph und Johanna Dichand, der Investor Michael Tojner und Geschäftsführer Lucas Tinzl. Der zweite Geschäftsführer Martin Böhm hält fast sieben Prozent. Laut Trend soll vor allem Tojner an den Soravia-Anteilen interessiert sein.
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